(Registrieren)

Berliner Morgenpost: Eine neue Ära beginnt - Kommentar

Geschrieben am 05-11-2008

Berlin (ots) - Der historische Sieg Barack Obamas ist mehr als ein
Machtwechsel. 146 Jahre nach der Sklavenbefreiung wird ein schwarzer
Amerikaner Präsident der Vereinigten Staaten. Der Makel, das einzige
christliche Land gewesen zu sein, in dem Sklaven gehalten und
gehandelt wurden, ist endgültig überwunden.
Obamas Erfolg beruht auf vielen neuen Ideen. Er hat Reden gehalten,
die auch die Bush-kritischen Amerikaner stolz auf ihr Land machten.
Er sorgte mit seinem ruhigen Auftreten dafür, dass das Bild von
politisch aktiven Schwarzen als leicht erregbaren, oft radikalen
Menschen in den Hintergrund trat. Ein solches Bild hatten andere
schwarze Kandidaten vor Obama mit flammenden Reden eher verstärkt,
als es abzubauen. Der neue Präsident hat bewiesen, dass er eine
gewaltige Organisation für die US-Wahl aufbauen und steuern kann. Nun
kommt es darauf an, dass die Welt ihn als verlässlichen Staatsmann
kennenlernt.
Die nötige Klugheit und Neugier bringt er mit. Als Jurist hat er
gelernt zu prüfen, bevor er entscheidet. Mit der Bankenkrise, Iran
und Nordkorea, mit dem Irak und mit Afghanistan hat er aber gleich
fünf Krisenherde am Hals, die schnelles Handeln erfordern. Obama ist
ungetestet.
Bisher hat er allenfalls unter Zeitdruck eine gute Rede an ein
wohlwollendes Publikum halten müssen. Unter massivem Druck abrupte
Entscheidungen zu treffen, die Folgen für Millionen haben - das ist
etwas völlig anderes. Im Weißen Haus sind solche Entscheidungen aber
fast der Normalfall. Ein Präsident kann selten sorgsam abwägen.
Dazu kommt die große Hoffnung, die sich viele seiner Wähler auf
bessere Sozialprogramme in Amerika machen. Die Programme sind wegen
der Bankenkrise im Augenblick kaum bezahlbar. 700 Milliarden Dollar
des Staatshaushalts sind wegen der Übernahme fauler Kredite und
pleite gegangener Banken zunächst verloren. Obama muss seine erste
Amtszeit damit beginnen, dass er Hoffnungen enttäuscht. Es sei denn,
er findet einen genialen Weg, um das Geld doch noch zu beschaffen.
Vielleicht schafft er das. Barack Obama ist erfinderisch, und auf
seinen Schultern trägt er eine große Last. Er darf nicht scheitern,
er darf nicht einmal einen schweren Fehler machen. Wenn Obama
scheitert, beschädigt er für eine lange Zeit den Ruf der
amerikanischen Schwarzen. Hat er hingegen Erfolg und führt Amerika
aus der Krise, wird er nach George Washington und dem Sklavenbefreier
Abraham Lincoln als dritter Gründervater Amerikas in die Geschichte
eingehen.

Originaltext: Berliner Morgenpost
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53614
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53614.rss2

Pressekontakt:
Berliner Morgenpost
Chef vom Dienst
Telefon: 030/2591-73650
bmcvd@axelspringer.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

168421

weitere Artikel:
  • Greenpeace-Aktivisten auf Förderturm in Asse / Greenpeace fordert die Rückholung aller radioaktiven Materialien Wolfenbüttel (ots) - Mit einer Aktion auf dem Förderturm des Atommüll-Lagers Asse II fordern 40 Greenpeace-Aktivisten seit heute früh die Rückholung des radioaktiven Materials. Auf einem 5 mal 5 Meter großen Banner steht "Asse: Der Atommüll muss raus." In dem ehemaligen Salz-Schacht lagern unter anderem Brennelemente aus dem Atomreaktor Jülich. Aus den zum Teil stark beschädigten Fässern tritt Radioaktivität aus. Greenpeace hat bereits vergangene Woche Dokumente veröffentlicht, nach denen in der Asse II schon vor Inbetriebnahme Risse und mehr...

  • LVZ: Mißfelder: Merkel muss CDU "mehr Raum und Luft für Diskussionen" geben/ Wirtschaftspolitisch braucht sie Mischung aus Merz und Röttgen als Hilfe Leipzig (ots) - Der Vorsitzende der Jungen Union, CDU-Bundestagsabgeordneter und Kandidat für das Bundespräsidium der Union, Philipp Mißfelder, hat von der CDU-Vorsitzenden und Bundeskanzlerin ein "Zeichen des Zusammenstehens" in Richtung ihrer stellvertretenden Vorsitzenden von Jürgen Rüttgers, über Roland Koch bis zu Christian Wulff verlangt. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) sagte Mißfelder: "Die CDU hat Angela Merkel in den vergangenen Wochen eindeutig gezeigt, wie geschlossen sie hinter ihr steht. mehr...

  • LVZ: Mißfelder zur jungen CSU-Truppe Horst Seehofers: Jugend ist kein Kompetenzmerkmal für die Politik Leipzig (ots) - Der Vorsitzende der Jungen Union, Philipp Mißfelder, hat angesichts der bewusst auf unter 60-Jährige abgestellten neuen Mannschaftsaufstellung unter CSU-Chef und Ministerpräsident Horst Seehofer der These widersprochen, dass Jugend ein überzeugendes Erneuerungskriterium sei. In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Mittwoch-Ausgabe) meinte Mißfelder: "Selbst ich als 29-Jähriger widerspreche, dass Alter ein Qualitätsmerkmal ist. Weder Jugend noch hohes Alter sagen zwangsläufig etwas über Kompetenz aus. Bei der mehr...

  • Verkehrsgewerkschaft GDBA befürchtet Verkehrsinfarkt auf der Schiene / Verkehrsminister im Bund und in den Ländern zum Handeln aufgefordert Frankfurt/Main (ots) - Die Verkehrsgewerkschaft GDBA hat Bundesverkehrsminister Tiefensee und die zuständigen Verkehrsminister in den Ländern aufgefordert, zusammen mit den Schieneninfrastrukturunternehmen, umgehend ein tragfähiges Entwicklungskonzept für die norddeutsche Schieneninfrastruktur vorzulegen. Der drohende Infarkt beim so genannten Hafenhinterlandverkehr könne nur verhindert werden, wenn schnell Lösungen gefunden werden. Diese müssten sich am Machbaren orientieren und frei sein von einer ideologischen Herangehensweise. Eine mehr...

  • stern-Umfrage: SPD macht Boden gut, Grüne erstmals unter Ergebnis bei Bundestagswahl 2005 Hamburg (ots) - Hamburg, den 04.11.2008 Die Sozialdemokraten haben in der Wählergunst gegenüber der Vorwoche 2 Punkte gewonnen. In der wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL erreicht die SPD 26 Prozent. Die FDP verliert dagegen 1 Punkt und kommt auf 12 Prozent, die Unionsparteien und die Linke verharren bei 36 respektive 13 Prozent. Die Grünen verloren gegenüber der Vorwoche 1 Punkt und erreichen nur noch 7 Prozent. Damit fällt die Partei zum ersten Mal hinter ihr Ergebnis bei der Bundestagswahl mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht