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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zu den Gemeinsamkeiten von Fußball und Wirtschaft:

Geschrieben am 04-11-2008

Bielefeld (ots) - Eine Dorfmannschaft stürmt an die Spitze der
Fußball-Bundesliga. Die Fans beobachten den sensationellen Höhenflug
der TSG Hoffenheim teils begeistert, teils aber auch mit jener
Arroganz, die Etablierte gern allen Emporkömmlingen entgegenbringen.
Nur die Wirtschaft, von anderen wichtigen Themen wie der Finanz- und
Bankenkrise abgelenkt, zeigt an den Fußballern aus der nordbadischen
Provinz herzlich wenig Interesse. Dabei könnte gerade die Wirtschaft
von den Hoffenheimer Himmelsstürmern einiges lernen.
Anfangs sah sich die Elf von SAP-Gründer Dietmar Hopp und Trainer
Ralf Rangnick in einer Weise Anfeindungen ausgesetzt, die man sonst
nur von Bayern-Hassern kennt. Hauptziel der unfairen Angriffe aus dem
Abseits war Hopp, Hoffenheims großer Sponsor. Doch wo, bitteschön,
ist heute ohne »Moos« noch etwas los? Das klappt im Profi-Fußball
ebensowenig wie anderswo in der Wirtschaft.
Gemessen am Transferwert seiner Spieler rangiert Hoffenheim in der
Bundesliga auf Platz 15; nur Bielefeld und zwei weitere Teams wurden
zu Saisonbeginn noch tiefer eingestuft. 28 Millionen Euro hat
Hoffenheim in zwei Jahren für neue Spieler ausgeben. Das ist viel.
Aber schon der VfL Wolfsburg toppt die Summe leicht mit 30 Millionen
- in einem Jahr.
Was, wenn nicht das Geld, macht Hoffenheim dann erfolgreich? Das
Torkonto gibt die Antwort. 31 mal trafen Ibisevic, Ba, Obasi & Co. -
soviel wie in den elf Spielen bisher kein anderes Bundesliga-Team.
Hoffenheim spielt offensiv, egal wie der Gegner heißt. Kein Quer,
kein Zurück: So gewinnt man Fans. Und wenn mal ein Spiel wie gegen
Bremen oder Leverkusen mit vielen Gegentoren verloren geht: Die
Anhänger - und Kunden - honorieren auch schon den Einsatz.
Manager, die Millionen für Investitionen zur Verfügung haben, gehen
gern auf Nummer Sicher. Sie kaufen Techniken, die schon etabliert
sind. Und sie sammeln Arbeitskräfte, die anderswo schon erfolgreich
waren. Im Fußball treibt dies die Transfersummen für die Ronaldos und
Ballacks ins Unendliche. In der Wirtschaft gilt das Gleiche für die
Gehälter der Supermanager. Am Ende streiten sich, wie in München,
drei Superstars um zwei Plätze im Sturm.
Rangnick, als Trainer auch Personalchef, investierte dagegen nicht
in fertige Stars, sondern in Nachwuchsspieler mit Potenzial und
Teamqualität. Das Durchschnittsalter liegt bei 23 Jahren. Doch
wichtiger als das Geburtsdatum: Alle Hoffenheimer sind heiß auf
Erfolg. Hopp trägt mit der Förderung des Jugendsports dazu bei, dass
dies auch so bleibt.
Und noch etwas zeigt der Erfolg der Rangnick-Elf: Man muss seinen
Standort nicht in Berlin, München oder Hamburg nehmen, um erfolgreich
zu sein. Manche Blumen blühen sogar in der Provinz erst richtig auf.
Dabei haben die Rhein-Neckar-Region und Ostwestfalen, haben
Hoffenheim und Gütersloh einiges gemeinsam: Hier lässt man sich Zeit
für den Aufbau. Was morgens investiert wird, muss nicht schon am
Abend Rendite abwerfen. Schön, wenn sich der Erfolg - wie bei
Hoffenheim - trotzdem schneller als erwartet einstellt.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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