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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Hessen/Ypsilanti

Geschrieben am 03-11-2008

Köln (ots) - Provozierter Schadensfall

JOST SPRINGENSGUTH zu Ypsilantis Scheitern in Hessen

Dass Andrea Ypsilanti ihre
politische Karriere wohl hin
ter sich hat, ist für sie und ihre
Partei ein von ihr provozierter
schwerer Schadensfall. Ein der
artiges Maß an Machtbeses
senheit, Verbohrtheit und Bera
tungsresistenz passt nicht zu
den Ansprüchen einer verant
wortungsvollen Wahrnehmung
eines Regierungsamtes. Das
galt schon, als ihr damaliger
Parteivorsitzender Kurt Beck
bemerkte, dass die hessische
SPD nicht zweimal mit dem
gleichen Kopf gegen die gleiche
Wand rennen werde. Obwohl er
damals damit nicht überzeu
gen konnte, hat er in diesem
Punkt Recht behalten; selbst
wenn er letztlich wegen des
Problems Hessen nicht mehr
an der Spitze der Partei steht,
deren Scherben nun Müntefe
ring einzusammeln hat.

Seit gestern herrscht in einem
Punkt Klarheit. Kandidat Stein
meier und er sind das Problem
los, immer wieder erklären zu
müssen, dass die Linke im
Bund kein Bündnispartner sein
kann, während in Hessen ein
solches Versprechen nicht ge
halten werden sollte. Lafontai
ne und Gysi bilden nun einmal
mit ihrer Linkspartei für die
SPD das größte Problem. Sie
sind der schärfste Gegner und
dementsprechend auf abseh
bare Zeit kein vermittelbarer
Bündnispartner mehr. Das soll
te nicht nur im Bund gelten.

Münteferings Bemerkung, man
werde sich nun "ratschlagge
bend einmischen" ist das Ge
genteil dessen, was bisher in
Berlin galt: allein Sache eines
Landesverbandes. Das war es
nicht und kann es mit Blick auf
die Bundestagswahl auch nicht
sein. Parteichef und Kanzler
kandidat haben nur noch wenig
Spielraum, mit klaren und be
rechenbaren Machtoptionen ih
ren Wahlkampf zu führen.

Andrea Ypsilanti fühlt sich
hintergangen. Wie sie mit
ihrer Zusage vor der Wahl um
gegangen ist, die Zusammenar
beit mit der Linkspartei auszu
schließen, bewerten viele ihrer
Wähler nicht anders. Die Ab
weichler beklagen den Druck,
der auf sie ausgeübt wurde. Er
wird intern zunehmen. Das
wird aber nicht das Problem lö
sen. Im übrigen disqualifizieren
Reaktionen und die Wortwahl
wie "politische Schweine" die
Linkspartei. Wer will schon so
krawallig regiert werden?

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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