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LVZ: Althaus kündigt klaren Abgrenzungskurs zur Linkspartei im Wahlkampf an und verweist auf seine aktive Opposition in der Wende

Geschrieben am 30-10-2008

Leipzig (ots) - Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU)
hat einen klaren Abgrenzungswahlkampf gegen die Linkspartei für die
kommenden Landtagswahlen angekündigt. Zugleich beklagte er sich in
einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe)
darüber, dass man ihn als Privatmann und wegen seiner Aktivitäten zu
Wendezeiten mit Schmutz beschmeiße.
"Der Gegner ist die Linke", sagte Althaus mit Blick auf die
Landtagswahlen im kommenden Jahr. Diese habe "kein Konzept für eine
freiheitliche Gesellschaft". Aber der Wahlkampf werde sich auch auf
die Stärken Thüringens beziehen. "Das Land hat sich sehr gut
entwickelt. Es steht besonders unter den neuen Ländern bei allen
wesentlichen Daten mit in der Spitzengruppe. Das hat etwas mit dem
Aufbauwillen der Menschen zu tun, aber auch mit der guten Führung der
CDU seit 1990." Und diesen erfolgreichen Weg wolle er weitergehen.
Althaus zeigte sich überzeugt, auch aus der nächsten Landtagswahl als
Sieger herauszukommen: "Auch in einem Jahr bin ich weiterhin
Ministerpräsident in Thüringen. Dann liegen fünf neue wichtige Jahre
vor uns. Und die will ich gerne mit viel Engagement für Thüringen
nutzen."

In dem Interview unterstrich der CDU-Politiker, der zu DDR-Zeiten
auch der Block-CDU angehört hat, seine aktive und gestaltende Rolle
der Wende in seiner Region. "Als ich die Wende schon mitbewegt habe,
saßen noch viele andere etwas verstört vor dem Fernseher. Wir haben
in meiner Heimat nicht nur Demonstrationen organisiert, sondern wir
haben verändert. Bei mir gibt es keine Glaubwürdigkeitslücke", sagte
Althaus unter Bezug auf seinen SPD-Herausforderer Christoph Matschie.
Dieser hatte wegen eines umstrittenen brieflichen Aufrufs von Althaus
zum klaren Marxismus-Bekenntnis im Rahmen der Jugendweihe noch am Tag
des Mauerfalls dem heutigen Ministerpräsidenten mangelnde
Glaubwürdigkeit vorgeworfen.

"Das ist eine dumme Äußerung", meinte Althaus. "Wer den fraglichen
Brief liest, der weiß, der Inhalt war eine Provokation. Ich wollte
die Jugendweihe wieder zu dem machen, was sie eigentlich war: ein
klares Bekenntnis zum Marxismus. Gleichzeitig habe ich in dem Brief
eben auch gefordert, dass zukünftig die Jugendweihe nicht mehr an der
Schule stattfinden darf und dass deshalb Christen zum Beispiel gerade
in meiner Heimat nicht mehr unter Druck geraten dürfen." Das sei
damals "eine mutige Forderung - im Einklang mit der Kirche" gewesen.
"Wer da mit Schmutz schmeißt und warum, ist mir nicht klar. Aber das
gehört leider auch zum politischen Geschäft."

Weil ihm zuvor auf der Gerüchtebasis eine außereheliche Verbindung
zugeschrieben wurde, sagte Althaus: "Man will mich
politisch-moralisch diskreditieren, denn an all den Vorwürfen ist nie
etwas dran gewesen. Ich habe auch juristisch dafür gesorgt, dass ich
die Schmutzkampagne, die mich persönlich und meine Familie traf,
nicht mehr länger erdulden muss." Was die Wendezeit betreffe, "so
sind Leute offenbar daran interessiert, mich feige zu attackieren,
indem sie selektiv Briefe analysieren und interpretieren".

Entschieden verteidigte Althaus die schnelle Verschmelzung der
Block-CDU aus DDR-Zeiten mit der westdeutschen Union unmittelbar nach
der Wende. Dabei sei es "natürlich" auch um den Erhalt der
Ost-CDU-Parteistrukturen gegangen. "Wir haben die gleichen Wurzeln.
Durch die SED-Gleichschaltung musste die CDU der DDR ein Stück
Systemverantwortung mit übernehmen. Zum Teil geschah das auch
freiwillig. Aber es gab auch viele aufrechte Freunde, die die Idee
der christlichen Demokratie bei uns in der Nische in den Zeiten der
Diktatur wach gehalten haben." Die Mahnung seines CDU-Kollegen
Wolfgang Böhmer, Regierungschef in Sachsen-Anhalt, zu mehr
Selbstkritik wegen der DDR-CDU-Vergangenheit und den Wunsch von
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla zu mehr Offenheit in der
Diskussion darüber wies Althaus zurück. "Die aktuelle Diskussion ist
etwas aufgeregt. In Thüringen haben wir diese nicht immer einfache
Aufarbeitung durchgestanden."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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