(Registrieren)

NABU fordert Stop der biologischen Finanzkrise

Geschrieben am 24-10-2008

Berlin (ots) - Der NABU hat aus Anlass des diesjährigen Bonner
UNO-Gespräches vor den wirtschaftlichen Auswirkungen durch den
anhaltenden Verlust von Arten und Lebensräumen gewarnt. "Gegen den
Verlust der Ökosysteme und der Biologischen Vielfalt nimmt sich die
aktuelle Finanzkrise wie ein Sandkastenunfall aus", sagte
NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Der Umweltökonom Pavan Sukhdev hatte
am Freitag Abend die Zwischenergebnisse seiner Studie zur
wirtschaftlichen Bedeutung von Ökosystemen und Biologischer Vielfalt
vorgestellt, die er im Auftrag von Bundesumweltminister Gabriel und
EU-Umweltkommissar Dimas erstellte. So würden bis 2050 11 Prozent der
noch im Jahr 2000 zur Verfügung stehenden Naturschätze verschwinden,
da sie durch landwirtschaftliche Nutzung, Strassen- und Städtebau
sowie die Auswirkungen des Klimawandels verdrängt werden. Allein mehr
als 60 Prozent der weltweiten Korallenriffe seien bedroht, mit bisher
unabsehbaren Folgen für den weltweiten CO2-Haushalt aber auch für den
ohnehin bedrohten Fischreichtum der Meere, der bereits heute Schäden
im Wert von mehr als 37 Milliarden Euro jährlich durch Überfischung
erleide.

"Intakte Ökosysteme und die Biologische Vielfalt sind kostbare und
unersetzliche Güter", erklärte Tschimpke. Die Biologische Vielfalt
liefere eine Vielzahl an Dienstleistungen, die gar nicht oder nur mit
hohem technischen und finanziellen Aufwand vom Menschen übernommen
werden könnten. Leider erreiche Deutschland mit einer Gefährdungsrate
von rund 40 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten immer noch einen
der europäischen Spitzenwerte. "Wenn wir nicht handeln, steht uns die
wirkliche Finanzkrise noch bevor", warnte Tschimpke. Wer jetzt über
die Kosten von Natur- und Artenschutz klage, habe nicht begriffen,
dass die dauerhafteste Wertanlage eine intakte Vielfalt von
Lebensräumen und Arten sei.

"Leistungen, die eine intakte Natur für den Menschen liefert,
müssen dabei auch in der Kosten-Nutzen-Rechnung des Menschen endlich
angemessen berücksichtigt werden. Mit nur einem Bruchteil des
Rettungspaketes für den Finanzsektors, nämlich 30 Prozent der Gelder
aus dem Emissionshandel ab 2012, können Wälder und Moore effektiv
geschützt werden", so Tschimpke. Diese Lebensräume verrichten mit
ihren Funktionen wie Wasserspeicher, Luftreinigung und
Kohlendioxidspeicher nicht nur effektive sondern zugleich
kostengünstigste Klimaschutzmaßnahmen.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Magnus Herrmann, Referent Natur- und Artenschutz,
Telefon 030-2849841618.


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

166335

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Gefallene Soldaten Kommentar VON HELMUT MICHELIS Düsseldorf (ots) - Mit einem einzigen Wort hat Verteidigungsminister Franz Josef Jung gestern die Sympathien seiner Soldaten und ihrer Angehörigen zurückgewonnen: Bei der Trauerfeier für zwei Afghanistan-Opfer sprach er erstmals von Gefallenen. Der Politiker gab damit einem enormen Druck aus der Truppe nach, der bis in höchste Generalsränge reichte. Die Bundeswehr befindet sich nach eigenem Verständnis am Hindukusch in einer Kriegssituation. Die Soldaten reagierten immer empörter darauf, dass der Dienstherr vermutlich auch aus rechtlichen mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zu ICE Ulm (ots) - Stillgelegt. Für die Bahn, die täglich Millionen Passagiere befördert, ist das der Super-Gau. Allerdings wäre es falsch, jetzt reflexartig wieder auf das Unternehmen und dessen Chef Hartmut Mehdorn einzudreschen. Der hat diesmal alles richtig gemacht und die ICE-T-Züge vorsorglich aus dem Verkehr gezogen. Die Schuld liegt bei den Herstellern der Züge. Siemens und Bombardier verhalten sich wie Kinder im Sandkasten, die sich wegen einer eingestürzten Sandburg balgen. Jeder schreit so laut er kann: "Ich war's nicht." Sie berufen mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: zu Nacktscanner Halle (ots) - Auch Schäuble weiß: Diese Scanner verletzen klar die Verhältnismäßigkeit. Ein Fluggast würde durch diese Geräte buchstäblich entblößt, mit Würde hat das nichts mehr zu tun. Damit wäre jene dünne Linie klar überschritten, auf der die Politik spätestens seit dem Terror vom 11. September 2001 balanciert: Der Abwägung, wie sehr für mehr Sicherheit in Grundrechte eingegriffen werden darf. Man kann den Scanner-Vorstoß nicht einfach als neuesten Auswuchs der Brüsseler Regulierungswut abtun. Das offenkundige Fehlen von Augenmaß mehr...

  • Berliner Morgenpost: Unternehmertum braucht Anerkennung - Kommentar Berlin (ots) - Das Geld verschwindet in atemberaubendem Tempo. An der Börse verbrennt es, die Politik gibt es aus: Bankenrettung, Bildungsgipfel, Steuererleichterungen, Afghanistan - Zusatzausgaben überall, die den Haushalt ruinieren. Absehbar weniger Steuerzahler werden zudem höhere Sozialausgaben verursachen, bei sinkenden Einnahmen. Zugleich üben sich Eliten in fundamentaler Ablehnung alles Ökonomischen. Beim Hintergrundplausch mit Unions-Fraktionschef Volker Kauder und Fraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen meinten Teilnehmer, eine mehr...

  • Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Thema ICE-Flotte Bielefeld (ots) - Eigentlich sollte zum Wochenende bei der Bahn alles wieder halbwegs normal laufen. Doch nun hat Bahn-Chef Hartmut Mehdorn die Notbremse gezogen und einen großen Teil der ICE-Flotte aus dem Verkehr gezogen. Bahn-Kunden dürfen sich also weiterhin über ausgefallene oder überfüllte Züge ärgern. Natürlich ist es richtig, im Interesse der Sicherheit der Fahrgäste, die Züge weiter zu untersuchen. Wenn auch nur die geringste Gefahr für die Sicherheit besteht, kann Mehdorn nicht anders handeln. Die Frage ist nur, wer hier mit mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht