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Börsen-Zeitung: Subventionswettlauf, Kommentar von Annette Becker zur WestLB und deren Prüfung der Inanspruchnahme des vom Bund geschnürten Rettungspakets für die deutschen Banken

Geschrieben am 23-10-2008

Frankfurt (ots) - Nun also auch die WestLB! Sie prüft, ob sie das
vom Bund geschnürte Rettungspaket für die deutschen Banken in
Anspruch nehmen soll. Der Beobachter reibt sich verwundert die Augen,
wird die WestLB seit der Verschärfung der Krise im September doch
nicht müde zu betonen, mit dem seit März aufgespannten Risikoschirm
der Eigentümer komfortabel positioniert zu sein. Diese Aussage ist
gültig und glaubhaft.

Warum aber prüft die Bank dann die Inanspruchnahme des Berliner
Pakets? Und was überhaupt wird geprüft? Geht es nur um die
potenzielle Umwidmung des Risikoschirms der Eigentümer oder um mehr?
Wie wirkte sich die Inanspruchnahme des Rettungspakets auf das
laufende Beihilfeverfahren in Brüssel aus? Könnte sich die WestLB mit
der Umwidmung Zeit erkaufen?

All diese Fragen sind es, mit denen sich der Vorstand der Bank in
den nächsten Wochen auseinandersetzt, bevor eine Entscheidung gefällt
wird. Dass die Eigentümer dabei möglicherweise gegensätzliche
Meinungen vertreten, ist gut denkbar. Zumal sich bei der
Inanspruchnahme der Bundesstütze die Mitspracherechte vom Land zum
Bund hin verschieben dürften.

Dass es bei der Entscheidung für oder gegen das Berliner Paket
aber auch noch einen anderen Grund geben könnte, darauf deutet die
WestLB selbst hin: "Die Initiative der Bundesregierung bietet die
Möglichkeit zur Stärkung der WestLB und stärkt damit die
Ausgangsposition für eine Positionierung im Konsolidierungsprozess
der Landesbanken."

Sicher, die WestLB war trotz ihrer Krise auch in jüngerer
Vergangenheit niemals müde geworden zu behaupten, aktiv an der
Landesbankenkonsolidierung teilnehmen zu wollen. Mit dem neuen Dreh
aber bewiese der Banker Cleverness, der die Bundeshilfe beherzt in
Anspruch nähme und sich um die befürchtete Stigmatisierung einen
Teufel scherte. Vor Kraft strotzend ginge es anschließend in die oft
beschworene Landesbankenkonsolidierung.

Wenig zielführend ist dieses Szenario allerdings dann, wenn alle
Landesbanken beherzt zugreifen. An der relativen Position im
Landesbankenvergleich änderte sich nichts. So wundert es wenig, wenn
inzwischen auch der Chef der Landesbank Baden-Württemberg einem
Anreiz zur Nutzung des Rettungspakets das Wort redet.

(Börsen-Zeitung, 24.10.2008)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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