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Weser-Kurier: In Norddeutschland droht der der Bahnkollaps Experten: Teure Fehlplanung lässt Y-Trasse in weite Ferne rücken Vorab-Meldung des "Weser-Kurier" (Bremen), Ausgabe vom 23. Oktober 2008:

Geschrieben am 22-10-2008

Bremen (ots) - BERLIN. Die Y-Trasse Hamburg/Bremen-Hannover, für
die jetzt Planungsmittel bereitgestellt wurden, ist nach Meinung von
Experten eine teure Fehlplanung. Sie komme nicht vor dem Jahr 2025
und entlaste den wachsenden Güterverkehr nur geringfügig. Zu spät, zu
teuer und ungeeignet, um den drohenden Infarkt des Güterverkehrs auf
der Schiene im Hinterland der norddeutschen Seehäfen zu verhindern -
zu diesem Ergebnis kommt der Bahnexperte Professor Christian Böttger
von der Berliner Fachhochschule Technik und Wirtschaft gegenüber dem
Bremer "Weser-Kurier" (Donnerstagsausgabe). Selbst Bahn und
Bundesverkehrsministerium räumen in ihrer neuen internen
Finanzplanungsliste vom September 2008, die dem "Weser-Kurier"
vorliegt, erstmals ein, dass die Baukosten für die Y-Trasse bereits
um 310 Millionen oder 24 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Euro
gestiegen seien.
Doch realistischer seien wegen der tatsächlichen
Baukostensteigerungen bei neuen Bahnstrecken in den letzten Jahren
etwa 2,5 Milliarden Euro, sagt der früher in der Schienensparte bei
Siemens tätige und als Sachverständiger für den Bundestag gefragte
Böttger. Zudem verursache das Y einen neuen Engpass, weil 300
zusätzliche Güterzüge durch den Hauptbahnhof Hannover gelenkt werden
müssten. Es sei denn, man baue eine Ostumfahrung der
niedersächsischen Landeshauptstadt in Richtung Lehrte. Die aber würde
zusätzliche 1,5 Milliarden Euro kosten, hat der Berliner
Hochschullehrer errechnet.
Vier Milliarden Baukosten insgesamt für ein güterverkehrstaugliches
Y: Da ist eine Fertigstellung selbst 2025 noch ehrgeizig. Schon sie
käme zehn Jahre zu spät. So warnt auch Wolf-Rüdiger Gorka, Sprecher
des unabhängigen Netzbeirates der Deutschen Bahn, vor einem drohenden
Bahnkollaps im Norden. Um Engpässe zu beseitigen, müsse der Bund
dauerhaft jährlich eine Milliarde zusätzlich in den Ausbau der
Güterstrecken stecken, vor allem in die überlasteten Strecken im
Hinterland der Häfen.
Doch die Aussichten sind nicht gerade rosig, der aktuelle
Bundesverkehrswegeplan ist bereits hoffnungslos unterfinanziert. Ein
weiteres Opfer der neuen Finanzplanung: Die Elektrifizierung des
geplanten zweigleisigen Ausbaus der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven.
Laut Unterlagen der DB AG wird sie frühestens 2015 vollendet und
nicht wie stets versprochen 2011 oder 2012 zur Eröffnung des
JadeWeserPorts. Zudem ist die Bahn nach Informationen des
"Weser-Kurier" äußerst zögerlich, ihren Anteil von 50 Millionen Euro
zum 255 Millionen-Sonderprogramm Hafenhinterlandverkehr des Bundes
beizusteuern.

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@btag.info


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