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Atommüll in Asse bleibt außer Kontrolle / Greenpeace kritisiert Verzögerung beim Aufsichtswechsel des Atommüll-Lagers

Geschrieben am 15-10-2008

Hamburg (ots) - In einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela
Merkel (CDU) kritisiert Greenpeace, dass das Atommüll-Lager Asse II
weiter unter der Aufsicht des Bundesforschungsministeriums steht.
Forschungsministerin Annette Schavan hatte bereits am 4. September
angekündigt, dass die Zuständigkeit für das niedersächsische
Versuchsendlager auf das Bundesamt für Strahlenschutz übergeht. Die
Kabinettsentscheidung zur Kompetenzverschiebung wurde heute jedoch
erneut auf unbestimmten Zeitpunkt verlegt. Währenddessen werden in
der Asse unter Bergrecht und ohne Beteiligung der Öffentlichkeit
Baumaßnahmen durchgeführt.

"Dass Asse noch immer unter der mangelhaften Aufsicht des
Forschungsministeriums steht, ist ein Skandal", sagt
Greenpeace-Sprecher Christoph von Lieven. "Sollen die Baumaßnahmen in
Asse weiter verschleiern, dass es einen fachgerechten Umgang mit dem
dort liegenden Atommüll nie gegeben hat?" Greenpeace fordert, dass
Asse sofort unter das strengere Atomrecht gestellt wird. Alle
vorliegenden Messprotokolle und Bauvorhaben müssen der Öffentlichkeit
bekannt gemacht werden.

Die Bauarbeiten finden in einem Schacht in 775 Meter Tiefe statt,
in dem zehn Jahre lang mit Cäsium 137 kontaminierte Lauge ausgelaufen
ist. Die so genannte Tropfstelle 109 gilt als einer der am höchsten
belasteten Orte im Bergwerk Asse. Die Aufsichtsbehörden im
niedersächsischen Umweltministerium sowie im
Bundesforschungsministerium hatten die Wassereintritte in den
angeblich sicheren Salzstock jahrelang vertuscht.

"In dem Bergwerk wurde zu angeblichen Forschungszwecken
radioaktiver Müll entsorgt, ohne die gefährlichen Konsequenzen zu
überblicken", sagt von Lieven. "Frau Merkel muss jetzt für eine
zügige Aufklärung der Vorfälle in der Asse sorgen. Sie steht in der
Pflicht, die Bevölkerung vor den Folgen der illegal betriebenen
Atomanlage zu schützen."

Das Versuchslager Asse diente als "Modellprojekt" für das geplante
Endlager in Gorleben. Der Asse-Skandal ist ein weiterer Beleg dafür,
dass Salzstöcke für die Lagerung von Atommüll grundsätzlich
ungeeignet sind.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Christoph von Lieven,
Tel. 040-30618 266 oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel.
040-30618 343. Internet: www.greenpeace.de.

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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