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Weser-Kurier: Geiselopfer: Entführung in Ägypten hätte verhindert werden können

Geschrieben am 13-10-2008

Bremen (ots) - Rund zwei Wochen nach Ende des Entführungsdramas in
Ägypten haben zwei der deutschen Geiseln den ägyptischen Behörden
eine "Verschleierungstaktik" vorgeworfen. Das sagten Heide Roll (60)
und Frank Kresse (56) in einem Gespräch mit dem Bremer Weser-Kurier
(Ausgabe 14. Oktober). Das Paar aus Kassel äußerte sich erstmals zu
der Entführung, bei der sie zusammen mit 17 weiteren Menschen aus
Deutschland, Italien, Rumänien und Ägypten zehn Tage lang in der Hand
von Kidnappern waren.
Laut Roll und Kresse hätte die Entführung im Südwesten Ägyptens
verhindert werden können, wenn es entsprechende Warnungen gegeben
hätte. Sie werfen den ägyptischen Behörden vor, "aus Angst vor
rückläufigen Touristenzahlen" nicht über zwei vorangegangene
Zwischenfälle in der Region informiert zu haben. So soll im Januar
eine kleine Reisegruppe mit Waffen bedroht und ausgeraubt worden
sein. Im Februar war ein Schweizer zehn Tage lang in den Sudan
verschleppt worden. Er hatte die Tat aber nicht gemeldet. Roll und
Kresse betonen: "Hätten wir das alles gewusst, wären wir natürlich
nicht dorthin gefahren." Das Auswärtige Amt bestätigte gestern, dass
es erst seit dem 23. September eine Reisewarnung gibt. Das Paar aus
Kassel trat damit Kritik entgegen, die Reise sei unverantwortlich
gewesen.
Unklar bleibt weiterhin, ob bei der Entführung Lösegeld geflossen
ist. Nach Informationen von Roll und Kresse hatten sich die
Geiselnehmer und der Krisenstab in Kairo auf ein Lösegeld in Höhe von
zwei Million Dollar geeinigt. Dann gab es - fernab vom Lager der
Geiseln - einen Angriff sudanesischer Soldaten auf eine Gruppe der
Kidnapper, bei dem sechs Männer starben. Danach, so erzählen Roll und
Kresse, seien die Kidnapper getürmt und hätten sie in der Wüste
zurückgelassen. Erst nach einer gefährlichen 300-Kilometer-Fahrt traf
die erschöpfte Gruppe auf ägyptische Soldaten. Das widerspreche
offiziellen Darstellungen, die Geiselnehmer seien von sudanesischem
Militär "eingekreist" gewesen.
Das Paar aus Kassel widersprach auch Medienberichten, dass die
Entführer die weiblichen Geiseln schlecht behandelt hätten. "Da
wurden wohl alte Vorurteile gegen Muslime bedient", mutmaßt Kresse.

Originaltext: Weser-Kurier
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2

Pressekontakt:
Weser-Kurier
Produzierender Chefredakteur
Telefon: +49(0)421 3671 3200
chefredaktion@btag.info


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