(Registrieren)

Oskar Lafontaine: Steuergeld nicht ohne Gegenleistung

Geschrieben am 13-10-2008

Berlin (ots) - "Die Sicherung der Banken mit Steuer-Milliarden
kann nur dann erfolgreich sein, wenn die Bundesregierung zugleich
alles tut, damit die Wirtschaft nicht einbricht. Deutschland braucht
jetzt ein Konjunkturprogramm", fordert der Vorsitzende der Fraktion
DIE LINKE, Oskar Lafontaine. "Niemand könnte fast eine halbe Billion
an Steuergeldern für Banken rechtfertigen, die sich im weltweiten
Finanzcasino verzockt haben, und gleichzeitig massive
Arbeitsplatzverluste durch eine Rezession in Kauf nehmen, ohne
dagegen etwas unternommen zu haben." Lafontaine weiter:

"Die Bundesregierung verlässt endlich den Irrweg der
unabgestimmten Einzelfalllösung und versucht, sich den
Herausforderungen der Komplexität der internationalen Finanzkrise zu
stellen. Dabei ist es richtig, das Interbankengeschäft durch
Garantien zu stützen, so dass Geldkreislauf und Kreditvergabe wieder
in Gang kommen.

Ebenso richtig ist die Bereitstellung von zusätzlichem
Eigenkapital. Das aber kann es nur gegen eine Gegenleistung der
Banken geben. Wo der Steuerzahler sich engagiert, muss der Staat an
den Banken beteiligt werden. Nur das sichert wirklich die
Möglichkeit, Entscheidungen der Banken mitzubestimmen.

Nach diesem ersten Schritt muss die Bundesregierung schnell die
nächsten gehen. Ohne Anstrengungen, um die Konjunktur anzukurbeln,
bleibt der Bankenschirm löchrig. Dazu muss in erster Linie die
Binnenkaufkraft gestärkt werden - durch eine Abkehr von der
Niedriglohnspirale, durch einen gesetzlichen Mindestlohn von 8,71
Euro wie in Frankreich, durch eine Anhebung der Renten und des Hartz
IV-Regelsatzes. Darüber hinaus brauchen wir ein
Investitionsstützungsprogramm durch ein Vorziehen öffentlicher
Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie durch die
Wiedereinführung der degressiven Abschreibung mit
Sonderabschreibungsmöglichkeiten im ersten Jahr.

Die Einkommens- und Vermögensgewinner der letzten Jahre, deren
Renditeerwartungen nicht wenig zum Finanzchaos beigetragen haben,
sollten mit einer Millionärssteuer zur Finanzierung der Bewältigung
der Krise herangezogen werden."

Originaltext: DIE LINKE
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41150
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

163819

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Verbraucherschützer: Rettungspaket ist ohne Alternative Berlin (ots) - Gerd Billen, Vorstand des Bundesverbandes der Verbraucherzentralen, hat am Montag das milliardenschwere Rettungspaket der Bundesregierung für die Banken begrüßt, fordert aber zugleich grundlegende Reformen im Finanzwesen. "Wenn man bedenkt, wie viele Kinderkrippen man mit einem Bruchteil dieses Geldes bauen könnte oder wie man die berufliche Bildung stärken könnte, dann packt mich große Wut", sagte der oberste deutsche Verbraucherschützer dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe), "aber es gibt keine Alternative. Auch die Verbraucher mehr...

  • Ohoven: Staat muss Macht über Finanzmärkte zurückerobern Berlin (ots) - Für eine Teilverstaatlichung aller 50 global systemrelevanten Banken hat sich der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft (BVMW), Mario Ohoven, ausgesprochen. "Jetzt hilft nur noch die ganz große Axt", so Ohoven in einem Interview mit dem Unternehmermagazin "Der MITTELSTAND". Letztlich müsse der Staat im Interesse der Steuerzahler die Macht über die Finanzmärkte zurückerobern. Der Mittelstandspräsident begrüßte das schnelle Handeln der Bundesregierung zur Einrichtung eines Finanzmarktstabilisierungsfonds'. mehr...

  • Rheinische Post: Rüttgers sagt Bundesregierung Hilfe beim Banken-Rettungspaket zu Düsseldorf (ots) - Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) hat der Bundesregierung beim Rettungspaket für die Banken die Unterstützung seines Landes zugesagt. "Das Rettungspaket der Bundesregierung ist ein richtiger Schritt und wird Wirkung zeigen. Es wird Vertrauen wiederherstellen", sagte der Chef der NRW-Landesregierung der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). Nordrhein-Westfalen leiste für den Sektor der Landesbanken seinen Beitrag, sagte er weiter. "Unser Rettungsschirm für mehr...

  • Rheinische Post: Juso-Chefin fordert staatliche Kontrolle über alle Banken / Konjunkturprogramm für Infrastruktur und Umwelttechnologien Düsseldorf (ots) - Die Bundesvorsitzende der Jungsozialisten in der SPD, Franziska Drohsel, fordert eine staatliche Kontrolle über alle staatlichen Banken. "Es muss eine staatliche Kontrolle über alle Banken geben, auch profitable Institute. Das kann über Anteile an den Banken geschehen oder ganze Übernahmen", sagte Drohsel der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Nur so wäre auch sichergestellt, dass Aufsichtsräte Managern, die versagen, nicht auch noch Millionenabfindungen hinterherwerfen. Außerdem muss mehr...

  • Neues Deutschland: zur Bankenkrise Berlin (ots) - Sind die Banken noch zu retten? Für die Bundesregierung ist die Antwort klar: Nur mit Steuermilliarden lässt sich das Vertrauen in die Finanzmärkte wiederherstellen. Und so hat ein kleiner Zirkel von Koalitionsexperten einen riesigen Rettungsplan zusammengeschustert, den das Parlament ohne Prüfung durchzuwinken hat. Sofortmaßnahmen sind unumgänglich, doch an Details des Pakets sind erhebliche Zweifel angebracht. Warum soll die Allgemeinheit die Risiken allein schultern? Verursacher der Krise waren die Reichen und Superreichen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht