(Registrieren)

pafl: Umsetzung der 3. Geldwäschereirichtlinie

Geschrieben am 01-10-2008

Vaduz (ots) - Vaduz, 1. Oktober (pafl) - Die Regierung hat in
ihrer Sitzung vom 30. September 2008 einen Bericht und Antrag
betreffend die Umsetzung der Richtlinie vom 26. Oktober 2005 zur
Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche
und der Terrorismusfinanzierung (3. Geldwäscherichtlinie), der
Richtlinie vom 1. August 2006 ("PEP-Richtlinie") sowie der
Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds an den Landtag
verabschiedet.

Das Sorgfaltspflichtgesetz wurde zuletzt im Jahr 2004 bei der
Umsetzung der 2. EU-Geldwäscherichtlinie total revidiert. Damals
wurde bereits ein Teil der Spezialempfehlungen der Financial Action
Task Force (FATF) aus dem Jahr 2001 umgesetzt. Im Jahr 2003 erfolgte
eine grundlegende Revision der FATF-Empfehlungen zur Bekämpfung der
Geldwäscherei, die auch Einfluss auf die Weiterentwicklung des
Standards im EWR hatte. Im Jahre 2005 hat die EU die 3.
Geldwäscherichtlinie erlassen, die in das EWR-Abkommen übernommen
wurde. Diese Richtlinie soll mit der Vorlage umgesetzt werden.

Im Jahr 2007 fand eine Evaluation des liechtensteinischen Regimes
zur Bekämpfung der Geldwäscherei und der Terrorismusfinanzierung
durch den Internationalen Währungsfonds statt. Auch ein Teil der in
diesem Zusammenhang erlassenen Empfehlungen soll im Rahmen dieser
Vorlage umgesetzt werden.

Die Vorlage bringt eine massvolle Ausweitung des
Anwendungsbereichs des Sorgfaltspflichtgesetzes über den Kreis der
reinen Finanzgeschäfte hinaus. Die Ausweitung trifft die
verschiedenen Branchen unterschiedlich. Bei den Banken ist sie
faktisch unerheblich; im Treuhandbereich kann sie je nach
Ausgestaltung des Geschäfts zu stärkeren Änderungen führen. Auf der
anderen Seite bietet der neue rechtliche Rahmen eine Reihe von
Erleichterungen durch die konsequente Anwendung eines risikobasierten
Ansatzes und einen Verzicht auf unnötige Doppelspurigkeiten. Zur
branchenspezifischen Konkretisierung von sorgfaltspflichtrelevanten
Tätigkeiten und den daraus resultierenden Sorgfaltspflichten wird neu
die Möglichkeit der Genehmigung von Branchenvereinbarungen
geschaffen. Weitere zentrale Punkte der Vorlage betreffen die
Einführung einer Bagatellklausel, die Einschränkung der Möglichkeit,
die Überwachung der Geschäftsbeziehung zu delegieren, die Ausweitung
der Mitteilungspflicht sowie die unbefristete Dauer des
Informationsverbots.

Darüber hinaus wird das Gesetz über die Stabsstelle Financial
Intelligence Unit an die 3. Geldwäscherichtlinie angepasst. Im
Bereich des Strafgesetzbuches erfolgt ebenfalls eine Umsetzung der 3.
Geldwäscherichtlinie sowie eines Teils der Empfehlungen des
Internationalen Währungsfonds. Das Finanzmarktaufsichtsgesetz erfährt
aufgrund der Totalrevision des Sorgfaltpflichtgesetzes ebenfalls eine
Änderung, allerdings lediglich in formeller Hinsicht.

Originaltext: Presse- + Informationsamt Liechtenstein
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/57868
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_57868.rss2

Pressekontakt:

Ressort Finanzen
Martin Frick, Mitarbeiter der Regierung
Tel.: +423 236 60 09


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

161770

weitere Artikel:
  • pafl: Neue Grundlagen für Rechtshilfeverfahren Vaduz (ots) - Vaduz, 1. Oktober (pafl) - Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom 30. September 2008 einen Bericht und Antrag betreffend die Abänderung des Rechtshilfegesetzes (RHG) zu Handen des Landtags verabschiedet. Auf der Grundlage eines internen Arbeitsgruppenberichtes und des jüngsten Berichtes des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie im Einklang mit dem Schlussbericht des Projekts "Futuro" beabsichtigt die Regierung eine Teilrevision einzelner Bestimmungen im Bereich der Internationalen Rechtshilfe in Strafsachen. Die mehr...

  • Milliarden-Belastung durch Emissionshandel: EU-Pläne bedeuten Kahlschlag für die energieintensive Industrie in Deutschland Frankfurt/Main (ots) - - Querverweis: Ein Dokument mit Zahlen und Fakten zu den energieintensiven Industrien liegt in der digitalen Pressemappe zum Download vor und ist unter http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar - Auf die energieintensive Industrie in Deutschland rollt eine riesige Kostenlawine zu, wenn die Pläne der EU-Kommission zum Emissionshandel unverändert umgesetzt werden. Um knapp 4 Milliarden Euro würde sich ab 2013 die Produktion der Branchen Baustoffe, Glas, Chemie, Papier, Metalle und Stahl verteuern. mehr...

  • SoVD fordert: Eine Unterfinanzierung des Gesundheitsfonds muss verhindert werden - Keine Einsparungen auf Kosten der Patienten Berlin (ots) - "Der Sozialverband Deutschland (SoVD) hält die Einführung des Gesundheitsfonds nach wie vor für eine schwere Fehlentscheidung", erklärte SoVD-Präsident Adolf Bauer heute bei einer Pressekonferenz in Berlin. "Der Fonds löst nicht die zentralen Probleme der gesetzlichen Krankenversicherung. Der Fonds bietet keine Lösung für die Finanzierungsprobleme der gesetzlichen Krankenversicherung. Er leistet keinen Beitrag zum Abbau von Fehlversorgung, Überversorgung und Unterversorgung. Der Fonds bietet keinen Ausweg aus der Zwei- mehr...

  • Bleser/Klöckner: Fahrgastrechte werden gestärkt - weitere Verbesserungen notwendig Berlin (ots) - Anlässlich des heute im Kabinett verabschiedeten Gesetzentwurfs der Bundesregierung zur Regelung von Fahrgastrechten im Bahnverkehr erklären der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Bleser MdB, und die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB: Heute ist ein guter Tag für alle Bahnfahrer in Deutschland - mit dem heutigen Kabinettsbeschluss werden die Rechte der Fahrgäste früher als die EU-Verordnung vorsieht mehr...

  • BUND kündigt Klage gegen Kohlekraftwerk in Moorburg an Hamburg/Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) kündigte heute an, gegen die gestern erteilte Genehmigung des Kohlekraftwerks Moorburg durch die Hamburger Umweltsenatorin Anja Hajduk (GAL/Grüne) Klage einzureichen. Zwar seien die hohen Auflagen für den Kraftwerksbau zu begrüßen. Dennoch hält der Verband daran fest, dass die Genehmigung nicht hätte erteilt werden dürfen. Hubert Weiger, BUND-Vorsitzender: "Der Energiekonzern Vattenfall wird die Auflagen früher oder später mit wirtschaftlichen Argumenten mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht