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Gefährliche Prise: Pestizide in Kräutern und Gewürzen / Greenpeace warnt vor Paprikapulver - Pfeffer und Ingwer bei Tests besser

Geschrieben am 01-10-2008

Hamburg (ots) - Bis zu 22 verschiedene Pestizide stecken in einem
einzigen Gläschen Paprikagewürz. Drei von 33 getesteten Produkten
überschreiten oder erreichen die EU-Grenzwerte für Pestizidbelastung.
Das ist das Ergebnis des aktuellen Pestizidtests, in dem Greenpeace
fünf der beliebtesten Gewürze und Kräuter unter die Lupe genommen
hat. Greenpeace warnt vor Paprikagewürz der Marke "Spice Islands" von
Edeka und der Marke "Wagner" von Kaufhof sowie vor getrockneter
Petersilie der Marke "Le Gusto" von Aldi. Viele der insgesamt 53
gefundenen Pestizide sind gesundheitlich besonders bedenklich. 18
davon sind in der EU nicht zugelassen. Greenpeace erstattete Anzeige
bei den zuständigen Lebensmittelüberwachungs-Behörden.

"Mit den Pestiziden aus einer starken Prise Paprika oder
Dillspitzen kann man sich das ganze Essen verderben", sagt Manfred
Krautter, Chemieexperte von Greenpeace. "Die Supermärkte dürfen
solche Gift-Mischungen nicht verkaufen. Es ist unglaublich, dass die
Behörden solche Missstände dulden. Die deutschen Verbraucherminister
müssen endlich die Lebensmittelüberwachung verbessern und sich für
schärfere EU-Grenzwerte einsetzen."

Stark belastete Ware fand Greenpeace bei Edeka, Aldi,
Kaisers-Tengelmann und Kaufhof. Produkte von Rewe und Lidl schneiden
deutlich besser ab. Besonders negativ fallen Paprikapulver, Dill und
getrocknete Petersilie auf. Dagegen sind Pfeffer, frische Petersilie
und Ingwer meist gering belastet. Greenpeace bewertet nur sechs der
33 Testproben als empfehlenswert. Gekauft wurden die Kräuter und
Gewürze Mitte September in Berlin, Hamburg, Köln, Frankfurt am Main
und Jena.

Insgesamt fand das von Greenpeace beauftragte Labor 53
verschiedene Pestizide. Im Schnitt vier in jeder Probe. 35 der
gefundenen Pestizide sind besonders gesundheitsgefährdend. Häufig
nachgewiesen wurde das krebserregende Cyproconazol, das die
Fortpflanzung beeinträchtigende Carbendazim, und das ins Hormonsystem
eingreifende und das Erbgut verändernde Thiabendazol. Mit illegalen
Spritzmitteln belastete Ware gelangt zum einen durch Importe aus
Übersee auf den EU-Lebensmittelmarkt. Zum anderen werden auch in der
EU immer wieder unerlaubte Pestizide eingesetzt. Wiederholt hatte
Greenpeace in den vergangenen Jahren illegale Spritzmittel auch in
Obst und Gemüse nachgewiesen. Greenpeace fordert, dass gefährliche
Pestizide von den Handelsketten und Produzenten durch gesundheits-
und umweltverträgliche Mittel ersetzt werden.

"Die EU-Verbraucherschutzpolitiker betreiben Grenzwert-Kosmetik,
statt endlich wirksam gegen die Pestizidbelastungen vorzugehen," so
Krautter. Durch die neuen, sehr viel laxeren EU-Höchstmengen, kommt
es seit Anfang September dieses Jahres zu deutlich weniger
Grenzwertüberschreitungen als zuvor. Nach den alten deutschen
Höchstmengen aus dem Jahr 2005 hätte es vier Mal mehr Beanstandungen
gegeben.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Manfred Krautter
unter Tel. 040-30618 358 oder 0171-8780 810. Einen
Test-Hintergrundbericht mit detaillierten Ergebnissen finden Sie auf
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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