(Registrieren)

Rheinische Post: Otto Graf Lambsdorff: Der Staat ist schuld an der Finanzkrise

Geschrieben am 01-10-2008

Düsseldorf (ots) - Der frühere Wirtschaftsminister Otto Graf
Lambsdorff (FDP) hat davor gewarnt, die Finanzkrise mit der
Weltwirtschaftskrise 1929 zu vergleichen. "Eine Krise wie die große
Depression von 1929 werden wird nicht noch einmal erleben", sagte
Lambsdorff der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). "Die Staaten
haben aus dieser Krise gelernt. Und die Notenbanken stellen Geld für
Kredite zur Verfügung, wenn es nötig ist. 1929 hatten sie das Geld
verknappt und damit die Krise angeheizt."

Zugleich gab Lambsdorff der Politik die Schuld an der Krise. "Die
Finanzkrise ist eine Folge von Staatsversagen, nicht von
Marktversagen", sagte Lambsdorff. In Deutschland seien bislang vor
allem staatliche Banken in die Krise geraten: die Düsseldorfer IKB,
die Förderbank KfW sowie Landesbanken. "Das zeigt, dass der Staat
grundsätzlich schlechter wirtschaftet als Private. Speziell bei der
KfW kommt hinzu, dass ein mit Politikern besetzter Verwaltungsrat
völlig ungeeignet ist, komplizierte Finanzgeschäfte zu
kontrollieren." In den USA habe die Notenbank auf Druck der
Regierung eine zu lange Zeit billigen Geldes geduldet. "Damit haben
Bürger Kredite für ihre Häuser bekommen, die sie nicht hätten
bekommen dürfen."

Lambsdorff ermahnte die Bundesregierung zu mehr Ehrlichkeit.
Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) mache eine gute Arbeit
als Krisenmanager. "Doch starke Worte allein reichen nicht. Herr
Steinbrück sollte zugeben, dass sein Ziel, bis 2011 einen
ausgeglichenen Haushalt vorzulegen, nicht mehr zu erreichen ist."

Auf die Frage, ob er Angst um sein Vermögen habe, sagte der
frühere Wirtschaftsminister: "Nein. Ich gehe nicht zur Bank und
schaue nach, ob mein Vermögen noch da ist. Die Finanzkrise ist
beherrschbar. Insbesondere muss kein Bürger Angst um seine
Spareinlagen haben."

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

161704

weitere Artikel:
  • Gefährliche Prise: Pestizide in Kräutern und Gewürzen / Greenpeace warnt vor Paprikapulver - Pfeffer und Ingwer bei Tests besser Hamburg (ots) - Bis zu 22 verschiedene Pestizide stecken in einem einzigen Gläschen Paprikagewürz. Drei von 33 getesteten Produkten überschreiten oder erreichen die EU-Grenzwerte für Pestizidbelastung. Das ist das Ergebnis des aktuellen Pestizidtests, in dem Greenpeace fünf der beliebtesten Gewürze und Kräuter unter die Lupe genommen hat. Greenpeace warnt vor Paprikagewürz der Marke "Spice Islands" von Edeka und der Marke "Wagner" von Kaufhof sowie vor getrockneter Petersilie der Marke "Le Gusto" von Aldi. Viele der insgesamt 53 gefundenen mehr...

  • stern-Umfrage: Union und SPD erholen sich - Linkspartei und Grüne verlieren Hamburg (ots) - Obwohl die CSU und die Sozialdemokraten bei der Landtagswahl in Bayern schlecht abgeschnitten haben, konnten Union und SPD bundesweit in der Gunst der Wähler leicht zulegen. In der wöchentlichen Umfrage des Hamburger Magazins stern sowie des Fernsehsenders RTL gewann die Union im Vergleich zur Vorwoche 1 Punkt hinzu und kommt auf 37 Prozent. Die SPD verbesserte sich um ebenfalls 1 Punkt auf 26 Prozent. Die Sozialdemokraten, die im August noch bei 20 Prozent lagen, konnten sich binnen weniger Wochen um 6 Punkte steigern. mehr...

  • stern: Sicherheitslücke bei der Deutschen Telekom erleichterte Missbrauch von Kundendaten Hamburg (ots) - Die Deutsche Telekom hat ihre Kundendaten offenbar jahrelang nicht ausreichend gesichert und es Datendieben damit leicht gemacht. Das berichtet der stern in seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe. Das Unternehmen bestätigte, es habe "in der Tat eine Sicherheitslücke" gegeben. Bei der Telekom haben bis zu 25000 Menschen Zugriff auf Kundeninformationen - etwa Callcenter-Mitarbeiter oder Beschäftigte in den T-Punkten. Das Sicherheitsleck betrifft den Zugriff der Callcenter auf die zentrale Kundendatenbank des mehr...

  • pafl: Umsetzung der 3. Geldwäschereirichtlinie Vaduz (ots) - Vaduz, 1. Oktober (pafl) - Die Regierung hat in ihrer Sitzung vom 30. September 2008 einen Bericht und Antrag betreffend die Umsetzung der Richtlinie vom 26. Oktober 2005 zur Verhinderung der Nutzung des Finanzsystems zum Zwecke der Geldwäsche und der Terrorismusfinanzierung (3. Geldwäscherichtlinie), der Richtlinie vom 1. August 2006 ("PEP-Richtlinie") sowie der Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds an den Landtag verabschiedet. Das Sorgfaltspflichtgesetz wurde zuletzt im Jahr 2004 bei der Umsetzung der 2. mehr...

  • pafl: Neue Grundlagen für Rechtshilfeverfahren Vaduz (ots) - Vaduz, 1. Oktober (pafl) - Die Regierung hat an ihrer Sitzung vom 30. September 2008 einen Bericht und Antrag betreffend die Abänderung des Rechtshilfegesetzes (RHG) zu Handen des Landtags verabschiedet. Auf der Grundlage eines internen Arbeitsgruppenberichtes und des jüngsten Berichtes des Internationalen Währungsfonds (IWF) sowie im Einklang mit dem Schlussbericht des Projekts "Futuro" beabsichtigt die Regierung eine Teilrevision einzelner Bestimmungen im Bereich der Internationalen Rechtshilfe in Strafsachen. Die mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht