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Allg. Zeitung Mainz: zu Hessen

Geschrieben am 31-08-2008

Mainz (ots) - In einem hat die Hessen-SPD recht: Was jetzt
angesichts der sich anbahnenden rot-rot-grünen Verbindung aus der CDU
herüberdröhnt und die Berliner Koalition in Frage stellt, ist
wahrlich nur Theaterdonner. Da äußern sich der niedersächsische
Ministerpräsident, der jüngst erst alle seine bundespolitischen
Ambitionen aufgegeben hat, und der Regierungschef von der Saar, der
genug Probleme bei seiner Wiederwahl im nächsten Jahr haben dürfte.
Das ist die zweite Reihe unter den Länderfürsten der Union - und wenn
Wulff und Müller die einzigen sind, die die Große Koalition wegen der
Entwicklung in Hessen aufkündigen wollen, dann muss keinem um die
Regierung in Berlin bange sein. Zumal die Mächtigen in der Union
genau wissen, dass eine Neuwahl im Bund - und die würde das
Aufkündigen der Koalition zwangsläufig mit sich bringen - derzeit
alles andere als eine sichere Sache für eine gewünschte schwarz-gelbe
Allianz wäre. Und was kann es für die Union besseres geben, als eine
offizielle rot-rot-grüne Verbindung in Hessen? Stärkere
Wahlkampfmunition für 2009 kann sie kaum finden. Das ist auch den
Sozialdemokraten im Bund in schmerzlicher Weise bewusst, wie erst
jüngst die Äußerung von Peer Steinbrück zeigte, der Hessen vor der
Wahl zwischen Pest und Cholera sieht. Er ist erfahren genug, zu
wissen, dass die Inthronisierung Ypsilantis mit Hilfe der Linken -
wenn diese denn überhaupt klappt - nur ein erster Schritt ist. Danach
folgt die ganz normale Regierungsarbeit, das Umsetzen der
Wahl-Programme. Ob da die Linke dann brav und einmütig der SPD folgt,
das darf getrost bezweifelt werden. Lafontaine, der gewiefte Taktiker
und kalte Machtpolitiker, weiß genau, dass er dann die SPD-geführte
Regierung, die ja für jede Entscheidung im Landtag alle Stimmen der
Linken braucht, am Nasenring durch die Manege führen kann. Die
Hessen-SPD wird erpressbar - doch die Gier nach der Macht hat ihr den
Blick getrübt.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraldesk
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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