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Westdeutsche Zeitung: LEG = von Frank Uferkamp

Geschrieben am 29-08-2008

Düsseldorf (ots) - Das Verhältnis zwischen Vermietern und Mietern
sollte von Vertrauen gekennzeichnet sein. Das ist ist die Vorstellung
aus der guten alten Zeit, als der Hausbesitzer die Mieter noch
persönlich kannte und sein Hauptinteresse an einem langjährigen
Vertragsverhältnis lag. Das Idealbild ist aber längst einer
Wirklichkeit gewichen, in der Miethaie auf der einen und sogenannte
Mietnomaden, also Zahlungsverweigerer mit Vermüllungsdrang, die
beiden Extreme bilden. Die LEG als einer der größten
NRW-Immobilienbesitzer war schon lange kein Hort der Seligen mehr:
Missmanagement und Tricksereien der Firmenleitung haben bei der
Landestochter viel Porzellan zerschlagen. Doch jetzt droht richtiges
Ungemach: Die beabsichtigte Kürzung beziehungsweise Streichung der
Mittel für Instandhaltung und Sanierung ist ein harter Schlag für
rund 93 000 Haushalte.
Das Land ist mit dem Verkauf der LEG ein hohes Risiko eingegangen.
Spätestens, als sie sich für einen hohen Verkaufserlös und damit für
einen international tätigen Investor entschied, war klar: Der Verkauf
stand ab sofort unter Heuschrecken-Verdacht. Und nun scheinen sich
die Befürchtungen der Mieterverbände zu bewahrheiten. Es gibt
deutlich weniger Geld für die Bestandspflege, der Profit steht ab
sofort im Mittelpunkt.
Die 93 000 LEG-Wohnungen sind über all die Jahre mit Steuermittel
gebaut worden und wurden auch teilweise mit Steuergeldern in Schuss
gehalten. Das alles ist nun anders, weil CDU und FDP es so wollten
und mit Fug und Recht auf das Votum des Wählers verweisen konnten.
Privat vor Staat ist das Motto, das sie nun seit drei Jahren
umsetzen. Die schwarz-gelbe Koalition hat aber auch immer wieder
betont, dass diese Politik nicht zu Lasten der LEG-Mieter gehen
dürfte und eine Sozialcharta mit dem neuen Eigentümer ausgehandelt.
Die verhindert zwar die Zerschlagung des Wohnungsbestands,
Luxussanierungen und drastische Mieterhöhungen. Es ist aber eine
versteckte Mieterhöhung, wenn an den Wohnungen nichts mehr oder nur
deutlich weniger getan wird; der Verlust an Lebensqualität kommt
hinzu. Vor allem aber ist es ein herber Vertrauensverlust - der
Mieter in die Versprechungen der Wohnungsbesitzer und der Wähler in
die Versprechungen der Landesregierung.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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