(Registrieren)

LVZ: Zentralrat der Ex-Muslime verurteilt scharf Kölner Moschee-Bau

Geschrieben am 29-08-2008

Leipzig (ots) - Die Entscheidung des Kölner Stadtrates zum Bau
einer Großmoschee ist auf scharfe Kritik des Zentralrates der
Ex-Muslime gestoßen. "Ich bin empört über diese fatale Entscheidung.
Alle aggressiven Tendenzen, die es im Islam gibt, wurden ausgeblendet
und schöngeredet. Hier geht es nicht um die Unterstützung für eine
Religion sondern um die Stärkung einer Bewegung, die Menschenrechte
ignoriert", sagte Zentralratsvorsitzende Mina Ahadi der "Leipziger
Volkszeitung" (Sonnabend-Ausgabe). Der Moscheebau bewirke auch
keine verbesserte Integration. "Eine Moschee ist nicht der richtige
Ort für Integration. Im Gegenteil: Hier wird weiter ausgegrenzt. Mit
dem Kölner Bau werden Parallelgesellschaften betoniert."

Hart ins Gericht geht Ahadi auch mit Kölns Oberbürgermeister
Fritz Schramma (CDU), der den Moscheebau unterstützt. "Herr Schramma
sitzt einer Utopie auf, wenn er ernsthaft glaubt, der Bau werde bald
eine Kölsche Moschee sein. Das wird niemals so sein. Die mächtige
Moschee mit ihren 55 Meter hohen Minaretten wird in Köln kaum als
Zeichen für Verständigung verstanden werden, sondern als Symbol der
neuen Macht der Muslime." Der Zentralrat der Ex-Muslime wehre sich
gegen die fortschreitende Verharmlosung radikaler islamistischer
Tendenzen in Deutschland. "Ich klage auch Fritz Schramma persönlich
an. Politiker wie er sind mitschuldig, wenn es weitere sogenannte
Ehrenmorde in Deutschland gibt und in islamischen Familien Frauen
völlig rechtlos unterdrückt werden", so Mina Ahadi. Die Politik des
21. Jahrhundert sollte Offenheit und Freiheit gestalten, statt eine
mittelalterliche Kultur zu verteidigen.

Sie glaube auch nicht an die Versprechungen des
türkisch-islamischen Vereins Ditib, der als Bauherr die Moschee
errichtet. "Die Ditib spielt nur diese harmlose Rolle. Es gibt aber
auch einen militanten Flügel, der Gewalt propagiert." Die
Zusicherung, dass in der Moschee Deutsch gesprochen werden soll, sei
nur ein Schauspiel für die Öffentlichkeit. "Das läuft dann so: Wenn
Bürgermeister Schramma oder ein andere Persönlichkeit da ist, wird
Deutsch gesprochen. Wenn man wieder unter sich ist, wird auf
arabisch, persisch oder türkisch der Kampf gegen die Ungläubigen
propagiert."

Der Zentralrat der Ex-Muslime verurteilt aber ebenso die
Bestrebungen des rechten Vereins Pro Köln, einen
Anti-Islamisierungsgipfel Ende September in Köln auszurichten. "Das
lehnen wir strikt ab. Wir werben zwischen der Pro-Islam-bewegung und
den radikalen Gegnern für einen dritten Weg. Wir wollen eine offene
Integration von Zuwanderern, bei der Religion Privatsache ist und
nicht als Machtbeweis missbraucht wird", so Ahadi abschließend.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6351
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Leipziger Volkszeitung
Redaktion

Telefon: 0341/218 11558


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

155935

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: Geheimnisvoller Investor in Luckau - Großprojekt der UNO? Cottbus (ots) - Ein namentlich bisher nicht genannter Investor interessiert sich nach Angaben aus dem Rathaus von Luckau (Dahme-Spreewald)für große Grundstückflächen zwischen Duben und Luckau. Das berichtet die Lausitzer Rundschau (Cottbus) in ihrer Samstag-Ausgabe und im Internet (www.lr-online.de). Bei Luckau könnte ein riesiges Kinder-Gesundheitszentrum der Vereinten Nationen (UNO) eingerichtet werden. Die UNO betreibt weltweit derartige Zentren, um beispielsweise Mienen- oder andere Kriegsopfer aus Krisengebieten zu behandeln und zu rehabilitieren. mehr...

  • Rheinische Post: CSU-Abgeordneter erwägt Olympia-Boykott gegen Russland Düsseldorf (ots) - Angesichts der Krise zwischen Russland und Europa hat der CSU-Abgeordnete Eduard Lintner einen Boykott der Olympischen Winterspiele 2014 im russischen Sotschi angeregt. "Ich halte es für völlig undenkbar, dass Olympische Spiele stattfinden, wenn Russland die derzeitige Politik fortsetzt und womöglich noch andere Länder bedroht", sagte er der "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Seiner Meinung nach wäre das eine "Perversion des olympischen Gedankens". Der frühere Staatssekretär der Regierung Kohl zog zudem einen Vergleich mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: KMK-Präsidentin fordert mehr Geld vom Bund - Bildungsgipfel muss konkrete Ergebnisse bringen Saarbrücken (ots) - Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU), hat die Bundesregierung aufgefordert, mehr Geld in die Bildung zu investieren. "Nur an die Länder zu appellieren, sie sollen mehr leisten, ist zu wenig", sagte die saarländische Kultusministerin der "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe). Schließlich habe der Bund trotz fehlender Zuständigkeiten die Bildung zu seinem Thema gemacht. Forderungen einzelner Länder nach zusätzlichen Milliarden seien somit nur Reaktionen auf diese Initiative. mehr...

  • LVZ: Umfrage der Leipziger Volkszeitung zum Kaukasuskonflikt: Vor dem EU-Krisengipfel plädiert mehr als die Hälfte der Deutschen für partnerschaftlichen Umgang mit Russland Leipzig (ots) - Vor dem EU-Gipfel zum Kaukaususkonflikt am kommenden Montag ist mit 54 Prozent eine klare Mehrheit der Deutschen für einen fairen Umgang des Westens mit Russland auf Augenhöhe. Dafür plädieren im Osten mit 56 Prozent noch mehr als im Westen (53 Prozent). Das ergab eine aktuelle Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung im Auftrag der Leipziger Volkszeitung (Sonnabendausgabe). Dafür wurden vom 18. bis 22. August 1001 repräsentativ ausgewählte Erwachsene aus ganz Deutschland befragt, 500 aus den neuen und 501 aus mehr...

  • Deutliche Kritik an der Ampel auf Lebensmitteln / Diskussion im Europäischen Parlament verdeutlicht Korrekturbedarf der Regelung für eine Lebensmittelinformationsverordnung Berlin (ots) - Zahlreiche Stimmen haben sich im EU-Parlament gegen die Einführung einer Ampelkennzeichnung bei Lebensmitteln ausgesprochen. Diese sei ein zu vereinfachendes und damit irreführendes System. In der Anhörung zur Kennzeichnung von Lebensmitteln bezogen gestern Vertreter der französischen Ratspräsidentschaft, der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA), von Industrie und Handel, kleiner und mittelständischer Unternehmen sowie von Verbrauchern Stellung zum Kommissionsvorschlag für eine Lebensmittelinformationsverordnung. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht