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Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zur Kölner Moschee

Geschrieben am 28-08-2008

Köln (ots) - Ein langer Weg

STEFAN SOMMER
zur Kölner Moschee

Die Kölner Muslime können
nach dem gestrigen Ratsbe
schluss ihre repräsentative Mo
schee bauen. Sie werden sich
freuen, dass der Entwurf der re
nommierten Architekten Gott
fried und Paul Böhm endlich
umgesetzt werden kann. Der
Weg dahin war nicht immer
einfach. Aber die bei aller Härte
weitgehend sachlichen Debat
ten über das Bauvorhaben wa
ren notwendig und haben doch
einiges bewirkt. Sie kamen im
übrigen spät und haben viele
Probleme aufgegriffen, die
auch ohne das Thema Moschee
auf den Nägeln brannten.

Unter Demokraten war es oh
nehin stets unumstritten, dass
auch die Muslime - immerhin
zehn Prozent der Kölner Bevöl
kerung - ihren Glauben in an
gemessenem Rahmen ausüben
dürfen. Den Kritikern ging es
um Größe und Stil des Bauvor
habens, aber besonders auch
um inhaltliche Fragen: Mehr
Transparenz und Integrations
bereitschaft auch vonseiten der
Kölner Türken wurden gefor
dert. Und der Bauherr Ditib hat
sich bewegt, wenn auch zum
Teil, weil das Geld fehlt. Die Mi
narette sehen moderner, weni
ger "orientalisch", aus (wenn
sie auch noch immer sehr hoch
sind), es soll weniger Geschäfte
geben, die Predigten werden
übersetzt, Sprachkurse sollen
für bessere Integration sorgen.

Viele dieser Verbesserungen
waren Forderungen von OB
Schramma (CDU), der nie ei
nen Zweifel an seinem Ja zur
Moschee gelassen hat und jetzt
in dieser Frage mit seiner Partei
auf Konfrontationskurs ist. Das
wird im Wahlkampf zu schwie
rigen Situationen führen. Aber
natürlich hat die CDU das
Recht, die ohne Zweifel bei vie
len Kölnern vorhandenen Be
denken gegen die Dominanz
der Moschee aufzunehmen. Sie
deshalb mit den unerträglich
hetzenden Rechten von "pro
Köln" auf eine Linie zu stellen,
wie das Grünen-Fraktionsche
fin Moritz getan hat, ist absurd.

Die Kölner werden sich an die
Moschee gewöhnen. Tole
rant genug ist diese Stadt alle
mal. Das Gotteshaus der Musli
me ist allerdings kein Symbol
für gelungene Integration, son
dern höchstens ein wichtiger
Schritt auf einem langen Weg.
Für Kölner und Kölner Türken
gibt es da noch viel Arbeit.

Originaltext: Kölnische Rundschau
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/70111
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_70111.rss2

Pressekontakt:
Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de


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