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Der Tagesspiegel: Beamte des Bundesumweltministerium warnen vor Abhängigkeit der Atomaufsicht von externen Gutachtern

Geschrieben am 21-08-2008

Berlin (ots) - Bei der Aufsicht über Deutschlands Atomkraftwerke
geben die zuständigen Landesbehörden nach Meinung der Fachbeamten des
Bundesumweltministeriums zu viel Verantwortung an die Gutachter des
TÜV-Konzerns ab. Weil die externen Fachleute zugleich von den
Betreibern finanziell abhängig seien, stelle diese Praxis "die
Qualität und Unabhängigkeit" der Prüfung in Frage, heißt es in einem
Vermerk aus der Abteilung Reaktorsicherheit des Berliner Ministeriums
wie der "Tagesspiegel" in Berlin berichtet. Gegen diese Kritik habe
der Vorsitzende des TÜV-Verbandes, Guido Rettig, scharfen Protest
erhoben. In Briefen an das Kanzleramt und an Wirtschaftsminister
Michael Glos habe er um Beistand gegen Minister Gabriel gebeten.
Dessen Beamten würden das "bewährte System der Atomaufsicht und die
Arbeit des TÜV diskreditieren" und so dessen "Geschäftstätigkeiten"
gefährden, zitiert der Tagesspiegel aus Rettigs Briefen. Hintergrund
der Auseinandersetzung ist die Abhängigkeit der knapp 100 mit der
Atomaufsicht befassten Beamten in den Bundesländern von externen
Gutachtern. Diese prüfen im Auftrag der jeweiligen Länderministerien
die Einhaltung der technischen Vorschriften in den Atomkraftwerken
oder begutachten aufgetretene Schäden und Störfälle. Weit über 90
Prozent der Aufträge gehen an den TÜV-Konzern, der dafür rund 1000
Kerntechnik-Experten beschäftigt und damit dreistellige
Millionenumsätze im Jahr erwirtschaftet. Pro Reaktorblock kalkulieren
Branchenkenner Gutachterkosten von fünf bis zehn Millionen Euro
jährlich.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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