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NABU kritisiert Ausverkauf in Deutschlands Wäldern

Geschrieben am 18-08-2008

Berlin (ots) - Mit Blick auf den Klimawandel und den derzeitigen
Ausverkauf der Wälder für die Energieproduktion hat der NABU die
Bundesregierung davor gewarnt, die Novellierung des
Bundeswaldgesetzes weiter auf die lange Bank zu schieben.

"Derzeit regiert leider die Axt im deutschen Wald. Obwohl die
Novellierung des Bundeswaldgesetzes im Koalitionsvertrag vereinbart
wurde, steht ein neues, ökologisch anspruchsvolles und
zukunftsfähiges Gesetz weiter in den Sternen.
Seit drei Jahren ist nichts passiert ", kritisierte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Wenn die Bundesregierung es
mit der nachhaltigen Waldbewirtschaftung ernst meine, müsse sie zügig
die Weichen für eine umweltschonende Waldpolitik stellen, um das
Vorhaben noch in dieser Legislaturperiode zu einem erfolgreichen Ende
zu bringen.

Ein aktuelles Problem sei auch die mit dem Ausbau der erneuerbaren
Energien steigende Nachfrage nach Holzbiomasse. Es werde nicht nur
deutlich mehr Holz geschlagen, sondern es gebe auch eine verstärkte
Nutzung des Restholzes von Einschlägen im Wald. Früher konnten sich
diese Baumreste zersetzen und im Kreislauf des Waldes verbleiben.
Angesichts des Booms von Holzkraftwerken und Pelletfabriken werden
diese Reste zunehmend verwertet. Damit verschwindet auch der
unersetzliche Lebensraum für viele hoch spezialisierte Tiere und
Pflanzen. Es drohten Nährstoffmangel und Artenarmut im Wald.

"Wir brauchen Konzepte, um den Hunger nach nachwachsenden
Rohstoffen mit einem intakten Ökosystem Wald in Einklang zu bringen",
so Miller. Dazu müssten zehn Prozent der Waldfläche als "Urwald von
morgen" nach 2020 komplett aus der Nutzung genommen werden, der Anbau
schnellwüchsiger fremdländischer Nadelbäume wie die Douglasie
begrenzt und der Vertragsnaturschutz gestärkt werden.

"Die Novellierung des Bundeswaldgesetzes ist ein wichtiger
Baustein zum Schutz des Waldes und zur Sicherung des nationalen
Naturschutzes. Artensterben und Klimawandel sollten Anlass genug
sein, das Vorhaben nicht weiter auf den Sankt Nimmerleinstag zu
verschieben", betonte Miller.

Der Wald in Deutschland bedeckt eine Fläche von 11,1 Millionen
Hektar, was etwa einem Drittel der Landfläche entspricht. Die Hälfte
der Wälder ist im Besitz von Bund, Ländern und Gemeinden.

Die Forderungen des NABU sind zu finden in der Broschüre
"Waldwirtschaft 2020". Sie ist als Download kostenlos im Internet
unter www.NABU.de erhältlich, in gedruckter Form (Art.-Nr. 5206) beim
NABU-Natur-Shop, Am Eisenwerk 13, 30519 Hannover, Tel. 05 11-2 15 71
11, Fax 05 11-1 23 83 14, http://www.nabu.de/shop/. Der Betrag von
2,50 Euro pro Exemplar plus Versandkosten wird bei Bezug der
Broschüre über den Shop in Rechnung gestellt.

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Magnus Herrmann, NABU-Experte für Arten- und Naturschutz, Tel.
030-284984-1618, mobil 0171-6407431.
Gregor Beyer, NABU-Waldexperte, mobil 0174-1826504.


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