(Registrieren)

Neues Deutschland: Billig-Pflege

Geschrieben am 17-08-2008

Berlin (ots) - Vergesslichkeit ist nicht immer Gnade, wie eine
zunehmende Zahl von Zeitgenossen nur zu gut weiß. Aber die Urheber
der Idee, Langzeitarbeitslose als Pflegekräfte bei Demenzkranken
einzusetzen, sollten darauf hoffen, dass diese schnell eine Beute
gesellschaftlichen Vergessens wird. Die Bundes-agentur für Arbeit ist
ihrem Ruf als Seelsorgerin - der Wirtschaft, nicht ihrer
Schutzbefohlenen - damit erneut gerecht geworden. Service-Anstalt zu
sein, um diesen Ruf bemüht sich die Hauptverwaltung deutscher
Arbeitslosigkeit seit Umbenennung in eine Agentur - vergeblich, das
Bild einer Zwangsanstalt wird sie nicht los. Erwerbslose als letztes
Aufgebot, als Schar von Unmündigen, die nach Gutdünken auf die
Probleme der Gesellschaft verteilt werden kann. Und nicht zuletzt:
auf die Taschen der Pflegeversicherung.

Schon mal was von Demenz gehört? - möchte man alle Urheber der
Schnapsidee fragen. Ja? Aber wohl gleich wieder vergessen.
 Die Pflege von Menschen ist nur gut ausgebildeten und zudem
besonders belastbaren Menschen zumutbar. Und nur solche den
Demenzkranken. Mit der seuchenhaften Ein-Euro-Logik sind die Probleme
unserer alternden Gesellschaft nicht zu lösen. Langzeitarbeitslose,
die praktisch jede Hoffnung auf Selbstverwirklichung fahren lassen
mussten, die vielleicht auch nicht stark genug waren, der Falle
Erwerbslosigkeit zu entfliehen, sind denkbar ungeeignet für einen
solchen Job. Sie brauchen selbst Hilfe.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59019
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Neues Deutschland
Redaktion

Telefon: 030/29 78 17 22


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

153493

weitere Artikel:
  • Westdeutsche Zeitung: Müntefering = Von Martin Vogler Düsseldorf (ots) - Franz Müntefering hat eine Auszeit genommen. Um seine Frau zu pflegen, die im Juli starb. Jetzt kehrt er wie geplant in die Politik zurück. Alles ganz normal. Dennoch gedeihen angesichts dieses Routinevorgangs Spekulationen. Müntefering als neuer starker Mann der SPD? Schon wird die Frage diskutiert, ob Beck oder Steinmeier mehr Grund zu Zittern haben. Und ganz besondere Strategen versuchen sogar, Franz Müntefering als Chef der Friedrich-Ebert-Stiftung ins Gespräch zu bringen, auf dass er auf keinen Fall wieder eine mehr...

  • Kölnische Rundschau: Kölnische Rundschau Kommentar zu Müntefering Köln (ots) - Der Könner CLAUDIA LEPPING, Berlin, zu Müntefering Franz Müntefering ist einer, der "Partei kann". Der frühe re SPD-Vorsitzende und beken nender Freund kurzer Sätze vereint selbst, was er damit meinte: Er kann führen, Rück grat zeigen und kämpfen. Er kann die Flügel seiner Partei überzeugen, sich für das große Ziel zusammenzuraufen - der SPD ihren Stolz zurückzuge ben. Der Franz, der kann's. Das hat er als Parteichef bewiesen. Dass sein Name jetzt fällt, wenn es darum geht, wer sie in die Bundeswahl 2009 führt, liegt mehr...

  • Neue Westfälische: "Neue Westfälische" (Bielefeld) zu: Langzeitarbeitslose in die Pflege Bielefeld (ots) - Fakt ist: In der Pflege werden die Arbeitskräfte knapp, Heimleiter auch in Ostwestfalen-Lippe suchen nach geeignetem Personal. Wenn der Vorschlag der Arbeitsagentur diesen Engpass überwinden hilft, sollte man ihn ausprobieren. Allerdings, soviel muss klar sein: Das dürfen keine Ein-Euro-Jobs sein, sondern sie müssen gut bezahlt werden. Da liegt der Kern des Problems, denn schon heute werden hochqualifizierte Mitarbeiter in dieser Branche viel zu schlecht entlohnt. Originaltext: Neue Westfälische Digitale Pressemappe: mehr...

  • Ostsee-Zeitung: OSTSEE-ZEITUNG Rostock zu Merkel in Georgien Rostock (ots) - Georgien wird, wenn es will, Mitglied der NATO sein. Dieser Satz Angela Merkels ist kein abrupter Kurswechsel gegenüber Tiflis, eher eine hinhaltende Beschwichtigung. Präsident Saakaschwili, den nicht wenige für einen politischen Hasardeur halten, soll im Clinch mit dem russischen Bären moralisch der Rücken gestärkt werden. Dabei ist die Kanzlerin froh darüber, dass Georgien noch nicht Mitglied des nordatlantischen Bündnisses ist. Nach Artikel 5 des NATO-Vertrags über die Beistandsgarantie befände sich das Militärbündnis mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zu Pflege Ausgabe vom 18.08.2008 Ulm (ots) - Es klingt nach dem bösen Satz: Pflegen kann doch jeder. Also sollen jetzt Langzeitarbeitslose den Pflegeprofis bei der Versorgung verwirrter Menschen zur Hand gehen. Wahr ist, die Betreuung von Demenzkranken kostet Zeit, sie erfordert extrem viel Geduld, und hohes Einfühlungsvermögen. Das bringt nur auf, wer mit ganzem Herzen bei der Sache ist, ob Profi, Helfer oder Ehrenamtlicher. Die Aussicht auf einen Zuverdienst reicht nicht, um sich zum 1000. Mal der gleichen Frage zu stellen oder auf aggressive Verwirrte einzuwirken. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht