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Rürup sieht keinen Absturz der Konjunktur: Zu hohe Lohnforderungen beschleunigen Abkühlung / Deutsche müssen sich dauerhaft auf höhere Preise einstellen / Kein Anlass für die Regierung gegenzusteuern

Geschrieben am 17-08-2008

Köln (ots) - 17. August 2008 - Nach Einschätzung des
Wirtschaftsweisen Bert Rürup zeichnet sich hierzulande "ein breiter
und tiefer konjunktureller Einbruch" bislang nicht ab. "Ich sehe eine
spürbare Abschwächung, aber noch keinen Absturz der deutschen
Wirtschaft, der die Bezeichnung Rezession rechtfertigen würde", sagte
der Vorsitzende des Sachverständigenrates zur Begutachtung der
gesamtwirtschaftlichen Entwicklung in einem Gespräch mit der
wöchentlichen Finanzpublikation "Capital Investor". Das zweite
Quartal sei zweifellos schwach ausgefallen, jedoch weniger schwach,
als er befürchtet habe. Daher sehe er derzeit auch keinen Anlass für
ein aktives konjunkturelles Gegensteuern der Regierung.

Auch die weitere Entwicklung am Arbeitsmarkt beurteilt der
Darmstädter Professor für Finanz- und Wirtschaftspolitik aktuell eher
gelassen: "Da gibt es zunächst einmal einen mittelbaren Effekt. Eine
gebremste Güternachfrage aus dem In- und Ausland bremst den
Beschäftigungsaufbau". "Wirklich kritisch" wird es aus seiner Sicht
allerdings, "wenn in Lohnverhandlungen versucht wird, den
Kaufkraftentzug durch höhere Löhne wieder reinzuholen". Dies werde
die Abkühlung verschärfen und die Zentralbank zu zinspolitischen
Maßnahmen zwingen.

Ein Sinken des derzeit bereits hohen Preisniveaus schließt Rürup
aus. Allerdings erwarte er "im Jahresverlauf einen merklichen
Rückgang der Preissteigerungen". Beim Ölpreis werde es immer wieder
zu Schwankungen kommen. "Mittel- und langfristig müssen wir uns aber
auf weitere spürbare Erhöhungen einstellen", so Rürup zum "Capital
Investor".

Originaltext: Capital, G+J Wirtschaftsmedien
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/8185
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_8185.rss2

Pressekontakt:
Marie-Luise Hoffmann, Redaktion 'Capital Investor', Tel.
0221/4908-422, E-Mail: hoffmann.marie-luise@capital.de


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