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Illegale Gentechnik in Mais-Saatgut / Greenpeace: Herkömmlicher Mais in fünf Bundesländern mit Gen-Mais verunreinigt

Geschrieben am 15-08-2008

Hamburg (ots) - Greenpeace warnt vor einer schleichenden
Verunreinigung von Saatgut mit Gentechnik. Von 438 in Deutschland
untersuchten Mais-Proben waren neun mit genmanipulierten Organismen
verunreinigt, vier davon mit illegalem Gen-Mais. Diese
Analyseergebnisse hat Greenpeace nach dem Umweltinformationsgesetz
(UIG) von den zuständigen Länderbehörden erhalten. Die neun
verunreingten Proben stammen aus Schleswig-Holstein, Niedersachsen,
Sachsen-Anhalt, Thüringen und Brandenburg.

"Selbst geringe Verunreinigungen mit Gen-Mais führen zu einer
schleichenden und unkontrollierten Ausbreitung auf Feldern und in
Futter- und in Lebensmitteln", sagt Ulrike Brendel,
Gentechnik-Expertin bei Greenpeace. "Sogar nicht zugelassene
Gen-Mais-Sorten sind bereits auf deutschen Äckern angepflanzt worden.
Die betroffenen Bauern wurden informiert und mussten die Pflanzen
vernichten."

Bei den illegalen Maissorten handelt es sich um die insekten- und
herbizidresistenten Gen-Mais-Produkte Bt11 und Herculex (DAS-59122-7)
der Agrarkonzerne Syngenta und Pioneer. Landwirte in Bayern,
Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern hatten illegalen Gen-Mais
Bt11 ausgesät und mussten die Pflanzen wieder vernichten. Fünf der
neun Maisproben waren mit dem in der EU zum Anbau zugelassenen
Gen-Mais MON810 von Monsanto verunreinigt. In der Regel haben die
Länderbehörden das betroffene Saatgut zurückgeholt, bevor es ausgesät
wurde.

In der EU gilt ein so genanntes Reinheitsgebot für Saatgut. Danach
dürfen herkömmliche Sorten nicht mit Gen-Pflanzen vermischt werden.
In Brüssel drängen jedoch einige Politiker und Industrievertreter auf
die Aufhebung des Reinheitsgebotes und für die Einführung von
Grenzwerten.

"Das Reinheitsgebot darf nicht gekippt werden", sagt Brendel.
"Eine Verunreinigung von 0,1 Prozent bei Maissaatgut würde in der
Praxis zu etwa 100 Gen-Pflanzen pro Hektar führen." Die
Verunreinigungen bei den von Greenpeace veröffentlichten Ländertests
lagen bei maximal 0,16 Prozent.

Die weitreichenden Folgen von verunreinigtem Saatgut zeigte der
Gen-Reis-Skandal im Jahr 2006 auf. Zwei US-Reissorten waren mit
illegalem Gen-Reis vermischt worden und verunreinigten die gesamte
Langkornreisernte in den USA. Die Produkte wurden auch in zahlreichen
europäischen Supermärkten gefunden. Um die Verunreinigung in den
Griff zu bekommen, dürfen bis heute die beiden betroffenen Reissorten
in den USA nicht mehr angebaut werden.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Ulrike Brendel, Tel.
0171-8780 844, oder Pressesprecherin Simone Miller, Tel. 040-30618
343. Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
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