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Mitteldeutsche Zeitung: EUPOL-Mission in Afghanistan Gewerkschaftschef Freiberg: Es gibt Streit über die Ausbildung der Polizeikräfte

Geschrieben am 11-08-2008

Halle (ots) - Nach Angaben des Vorsitzenden der Gewerkschaft der
Polizei, Konrad Freiberg, gibt es innerhalb der Europäischen
Polizeimission in Afghanistan Auseinandersetzungen über die Art der
Ausbildung. "Es wird zunehmend ein Streit sichtbar nach dem Motto:
Welche Polizei bilden wir aus?", sagte er der in Halle erscheinenden
"Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe). Italiener, Spanier und
Franzosen drängten auf eine paramilitärische Ausbildung. "Davon
halten wir nichts. Wir sind eine zivile Polizei, die sich an Gesetzen
orientiert und nicht im Bürgerkrieg tätig ist. Das ist bei
paramilitärischen Einheiten anders. Wir können nicht die
Verantwortung für etwas übernehmen, was wir nicht wollen." Deshalb
sei es "zufriedenstellend", dass Missionsleiter Jürgen Scholz seinen
Posten im September aufgebe. Der Gewerkschaftsvorsitzende erklärte
weiter, auch die Ankündigungen über die Anzahl der Polizeiausbilder
seien "nicht eingetroffen. Alle haben immer Zusagen gemacht. Und in
Wirklichkeit tat sich gar nichts." Ursache dafür sei unter anderem
mangelnde Koordination. Nach Angaben von EUPOL waren Ende Juli 122
Polizeiausbilder und 40 zivile Experten in Afghanistan tätig. Geplant
waren 200 Ausbilder, die auf 400 aufgestockt werden sollten. Der
stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Wolfgang
Bosbach, stimmte Freiberg zu. "Wir haben immer Wert gelegt auf eine
klassische Polizeiausbildung und nicht auf eine paramilitärische",
sagte er der "Mitteldeutschen Zeitung". "Die Europäer müssen erstmal
zu einer einheitlichen Linie finden. Sie haben unterschiedliche
Polizeitraditionen, unterschiedliche Aufgaben und Ausrüstungen. Und
jeder glaubt, dass seine Vorstellung von Polizeiarbeit jetzt nach
Afghanistan exportiert werden müsse." Bosbach wies zudem auf
Meinungsverschiedenheiten zwischen der EU und den Amerikanern über
die Intensität der Ausbildung hin. "Mit einer Schnellbesohlung", wie
sie den USA vorschwebe, sei es "nicht getan".

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300


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