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Allg. Zeitung Mainz: zu Olympia 2008

Geschrieben am 08-08-2008

Mainz (ots) - Immer nur lächeln

Wie erwartet, die perfekte Inszenierung: Größer, bunter und
vielfältiger denn je. Wie schon die Teilnahme an den Olympischen
Spielen, ist erst recht der Einmarsch der Aktiven in das Stadion ein
unvergesslicher Augenblick für alle Betroffenen. Dieses Erlebnis, wie
es am Freitagnachmittag mitteleuropäischer Sommerzeit weltweit über
die Bildschirme flimmerte, soll auch keinem geschmälert werden, der
die sportlichen Normen der Spiele in Peking erfüllt hat. Dabei darf
es allerdings niemanden wundern, wenn auch in diesem von
Nationalismen aller Art geprägten Aufmarsch die Politik Regie führte.
Über die Fragen, die zum Beispiel der Auftritt der beiden Koreas und
Taiwans aufwarf, konnte auch alle Folklore nicht hinwegtäuschen. Die
gekrönten und ungekrönten Häupter auf der Ehrentribüne ließen sich
unterschiedslos huldigen. Das wirkte bei Spaniern und Niederländern
von Herzen sympathisch, bei Russland nicht, dessen allgewaltiger
Ministerpräsident Putin von der Tribüne lächelte, während seine
Luftwaffe Angriffe gegen das unbotmäßige Georgien flog. Ursprünglich
herrschte während der Olympischen Spiele Waffenruhe, aber das ist
lange her. Damals haben auch nicht McDonalds und Coca Cola die Spiele
finanziert, oder gar Gazprom, wie bald im russischen Sotschi.
Nur der Lockruf des Goldes
Mag die Welt Kopf stehen, Menschenrecht mit Füßen getreten und später
in Wettkämpfen nach allen Regeln der Kunst betrogen werden - die
Schau der tanzenden Mauern, der digitalen Wale und Kung-Fu-Kämpfer
war so monströs wie unaufhaltsam. China feierte dabei vor allem sich
selbst. Ganz anders im übrigen Peking und nicht nur in unmittelbarer
Nähe des Stadions, wo Sicherheitskräfte ganze Straßenzüge
blockierten. Selbst akkreditierten Presseleuten gelang es nicht mehr,
auch nur in die Nähe des "Vogelnests" zu gelangen: Es waren
machtvolle Demonstrationen, drinnen wie draußen, wenn auch mit dem
Unterschied, dass es in der Stadt Prügel setzte, während im Stadion
galt: Immer nur lächeln! So wird es auch die kommenden zwei Wochen
bleiben, wenn nichts dazwischen kommt. Die Chinesen haben zwar die
Mao-Bibel längst gegen das noch kleinere Handy getauscht, das darf
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Land die größte Diktatur
auf Erden verkörpert. Nur der Lockruf des Goldes, die Aussicht auf
maximalen Profit, hat die Vergabe der Olympischen Spiele an China
einst bewirkt. So ist es nun auch.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
verantwortlich:
stellvertretender Chefredakteur
Peter Königsberger
Telefon: 06131-48-5921
pkoenigsberger@vrm.de


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