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BUND-Recherche zeigt: Elektrohändler verkaufen zu viele Strom fressende Geräte. Vor allem einkommensschwache Haushalte zahlen drauf

Geschrieben am 06-08-2008

Berlin (ots) - Eine Sortimentsanalyse des Bund für Umwelt und
Naturschutz Deutschland (BUND) beim Angebot von
Kühl-Gefrierkombinationen in fünf Elektromarkt-Ketten, drei
Versandhäusern und vier Online-Shops hat ergeben, dass rund die
Hälfte aller Geräte (48 Prozent) der technisch veralteten Klasse A
angehören. Sie verbrauchen etwa 50 Prozent mehr Energie als die
höchste Effizienzklasse A++. Der BUND wertete die Angebote von
Saturn, Mediamarkt, Neckermann, Amazon und anderen aus.

"Bei Amazon und Neckermann.de gehören sogar etwa 60 Prozent in die
schlechtere A-Klasse. Billige Elektrogeräte mit hohem Stromverbrauch
täuschen die Verbraucher über die tatsächlichen Kosten. Leidtragende
sind vor allem einkommensschwache Familien, die auf Dauer durch
höhere Energiekosten draufzahlen. Es ist auch Sozialpolitik, wenn
Stromfresser vom Markt verbannt werden", sagte Klaus Brunsmeier,
stellvertretender Vorsitzender des BUND. Unter ineffizienten Geräten
litte zudem das Klima, weil Stromvergeudung immer auch zusätzliche
Treibhausgase bedeute.

Der Verband fordert ein Förderprogramm der Bundesregierung für den
Kauf sparsamer Elektrogeräte. Für das Programm seien jährlich
mindestens 200 Millionen Euro nötig. Finanziert werden könne es durch
die Versteigerungserlöse aus dem Emissionshandel. Ähnliche Programme
hätten in anderen Ländern bereits Erfolge gezeigt. In Italien
beispielsweise seien seit 2007 mittels Steuervergünstigungen fast
viermal so viele besonders effiziente Geräte verkauft worden.

Weniger als die Hälfte (43 Prozent) der in der Analyse erfassten
Kühlschränke fielen in die etwas bessere Effizienzklasse A+, nur neun
Prozent in die beste Klasse A++. Beim Onlineanbieter Amazon war unter
90 Angeboten nur ein einziges A++-Gerät. Bei vielen Angeboten fehlten
die Angaben zum Verbrauch völlig. Die effizientesten A++-Geräte der
Hersteller seien kaum im Handel zu finden und wenn, kosteten sie das
Doppelte bis Dreifache.

Brunsmeier: "Die Elektrohändler liefern sich bei ineffizienten
Geräten eine Preisschlacht, die dem Verbraucher die Entscheidung für
ein sparsames Gerät schwer macht - auch wenn es sich langfristig
auszahlen würde. Wenn die Händler ihren Kunden glaubwürdig ein
preiswertes Produkt anbieten wollen, dann müssen sie dringend ihre
Angebots-Politik ändern."
Der BUND fordert vom Elektrohandel, dass Geräte, die schlechter als
Effizienzklasse A+ sind, ausgelistet und effiziente Geräte günstiger
angeboten werden.

Der BUND setzt sich auf europäischer Ebene für eine bessere
Kennzeichnung der Elektrogeräte ein. Wer ein A-Gerät kaufe, müsse
nach Auffassung des Verbandes sicher sein können, dass dies zu den
besten gehöre. Außerdem müsse die EU-Kommission strenge Grenzwerte
für den Energieverbrauch festlegen, damit verhindert werde, dass
Strom fressende Geräte überhaupt hergestellt werden.

Die BUND-Analyse der Kühlgeräte-Sortimente in Elektromärkten
finden Sie im Internet unter
http://www.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/energie/20080728_
energie_effiziente_kuehlgeraete_bund_analyse.pdf

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Christian Noll,
BUND- Experte für Energieeffizienz,
Tel. 030-27586-436,
Mobil: 0179-1495764 bzw.
Katrin Riegger, BUND-Pressestelle,
Tel. 030-27586-464,
Fax: -440,
E-Mail: presse@bund.net,
www.bund.net


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