(Registrieren)

"Höchste Zeit für ein gemeinsames Zeichen der Solidarität" Bevollmächtigter fordert EU zur Aufnahme irakischer Flüchtlinge auf

Geschrieben am 05-08-2008

Hannover (ots) - Zu einem "gemeinsamen Zeichen der Solidarität"
fordert der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in
Deutschland (EKD), Prälat Stephan Reimers, die morgen in Brüssel
tagenden Justiz- und Innenminister der EU-Mitgliedsstaaten auf.
Nachdrücklich unterstütze die EKD die Initiative von
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, schutzbedürftige irakische
Flüchtlinge in der Europäischen Union aufzunehmen. Angesichts der
weiterhin angespannten Sicherheits- und Menschenrechtslage im Irak
und der prekären Lebensumstände der irakischen Flüchtlinge in den
Nachbarstaaten sei es höchste Zeit für ein gemeinsames europäisches
Signal zur Aufnahme von Flüchtlingen, betont der Bevollmächtigte.

Ein positiver Beschluss der EU-Mitgliedstaaten zur Aufnahme von
Flüchtlingen sei "dringend notwendig", sagt Reimers. "Die
finanziellen Mittel der Flüchtlinge gehen dem Ende zu - immer mehr
von ihnen sind auf Nahrungsmittellieferungen durch
Hilfsorganisationen angewiesen. Sie haben in den Staaten, die sie
derzeit aufnehmen, keine sicheren Aufenthaltstitel und keinen Zugang
zum regulären Arbeitsmarkt." Viele Flüchtlinge könnten auf absehbare
Zeit nicht in den Irak zurückkehren. "Diese Situation trifft vor
allem auf Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten zu,
die im Irak vor Folter, Zwangskonvertierung, Vergewaltigung und
Morddrohungen geflohen sind", unterstreicht der Prälat. Aber auch
Flüchtlinge muslimischen Glaubens, etwa Eheleute aus
sunnitisch-schiitischen Ehen, alleinerziehende Frauen oder Menschen,
die einer besonderen medizinischen Versorgung bedürfen, könnten
besonders schutzbedürftig sein.

Neben der Aufnahme besonders schutzbedürftiger Menschen hofft der
EKD-Bevollmächtigte auf weitere Schritte der EU-Mitgliedsstaaten, um
die Not der Menschen zu lindern. Sehr wichtig sei die finanzielle
Unterstützung der Aufnahmestaaten in der Region. "Die Infrastruktur
in Syrien und Jordanien muss ausgebaut werden, damit Flüchtlinge
Zugang zum Gesundheitssystem erhalten und Flüchtlingskinder auch
weiterhin die Schule besuchen können", so der Prälat. Sollte eine
EU-weite Lösung nicht zustande kommen, sei Deutschland dennoch in der
Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen. Die Bundesrepublik habe die
Erfahrung und die Kapazitäten, um notleidenden und verfolgten
Menschen zu helfen. Sie dürfe die Augen vor dem Leid der irakischen
Flüchtlinge nicht verschließen.

Berlin, 23. Juli 2008
Pressestelle der EKD

Karoline Lehmann

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55310
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

151493

weitere Artikel:
  • Kölner Stadt-Anzeiger: Sportausschuss-Vorsitzender Danckert greift DOSB-Generalsekretär Vesper an Köln (ots) - Der Vorsitzende des Sportausschusses des Deutschen Bundestages, Peter Danckert (SPD), hat den Generalsekretär des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Michael Vesper, scharf kritisiert. "Ich finde es merkwürdig, dass der DOSB in Gestalt seines Generalsekretärs Erklärungen anbietet, anstatt Forderungen aufzumachen", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch-Ausgabe). "Allein Vespers Vergleich verbietet sich schon. Wir sprechen hier doch nicht über Internetseiten mit strafrechtlich relevanten Inhalten. Wir sprechen mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Drogenbeauftragte Bätzing appelliert im Streit um Diamorphin-Therapie an CDU-Ministerpräsidenten Berlin / Saarbrücken (ots) - Die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Sabine Bätzing (SPD), hat an die CDU-Ministerpräsidenten appelliert, sich im Koalitionsstreit um die Drogentherapie mit Diamorphin (synthetisch hergestelltes Heroin) einzuschalten und Druck auf die Unions-Bundestagsfraktion auszuüben. Der "Saarbrücker Zeitung" (Mittwochausgabe) sagte Bätzing, der Widerstand in der Unions-Bundestagsfraktion gegen eine Überführung der derzeit in fünf Städten laufenden Modellprojekte in die Regelversorgung sei "völlig unverständlich" mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Uran im Trinkwasser Sachsen-Anhalts Sozialministerin fordert festen Grenzwert Halle (ots) - Sachsen-Anhalts Sozialministerin Gerlinde Kuppe (SPD) hat die Einführung eines Grenzwertes für Uran in Trink- und Mineralwasser gefordert. "Sowohl die Verbraucher als auch die Unternehmen wären auf der sicheren Seite, wenn Deutschland den Mut aufbringt, statt eines weichen Richtwertes einen harten Grenzwert einzuführen", sagte Kuppe der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochausgabe). Infolge des bislang fehlenden Grenzwertes werde der Verbraucher verunsichert und die Unternehmen erlitten Imageverluste, mehr...

  • Reiche: CDU/CSU begrüßt Initiative für ein Kernenergie-Nutzungsgesetz Berlin (ots) - Anlässlich der Veröffentlichung der Eckpunkte eines Kernenergie-Nutzungsgesetzes erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt die Initiative des Bundeswirtschaftsministeriums für ein Kernenergie-Nutzungsgesetz. Erstmals ist konzeptionell vom Bundeswirtschaftsministerium dargelegt worden, wie die Laufzeiten der Kernkraftwerke in Deutschland im Interesse der Verbraucher und des Umweltschutzes verlängert werden können. Bundesumweltminister mehr...

  • Der Tagesspiegel: Kommunalwahlen in Brandenburg: NPD tritt mit einem Dutzend Tarnkandidaten an Berlin (ots) - Potsdam - Die NPD plant für die Kommunalwahlen im September eine makabere Überraschung: Die Partei wird nach Angaben des Landesvorsitzenden Klaus Beier ein Dutzend Kandidaten aufstellen, die sich nicht als NPD-Anhänger zu erkennen geben. Etwa die Hälfte seien Mitglieder, die anderen stammten "aus dem Umfeld der NPD", sagte Beier gestern dem Tagesspiegel. Die Kandidaten wollten auf das Parteilogo verzichten, weil sie Nachteile zu befürchten hätten, wenn ihre Verbindung zur NPD bekannt wird. Den Verdacht eines Täuschungsmanövers mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht