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Mutation sorgt für 15fach erhöhtes Schizophrenie-Risiko

Geschrieben am 30-07-2008

Bonn (ots) -

Sperrfrist: 30.07.2008 19:00
Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der
Sperrfrist zur Veröffentlichung frei gegeben ist.

Drei neu entdeckte genetische Veränderungen erhöhen das Risiko, an
einer Schizophrenie zu erkranken, erheblich. Das hat ein
internationales Forscherkonsortium unter maßgeblicher Beteiligung der
Universität Bonn, der LMU München sowie des Zentralinstituts für
Seelische Gesundheit in Mannheim festgestellt. Die Wissenschaftler
sprechen in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Nature" von einem
"aufregenden Schritt vorwärts". Träger der neu entdeckten Mutationen
haben ein bis zu 15fach erhöhtes Risiko, an Schizophrenie zu
erkranken. Bislang sind keine weiteren Mutationen bekannt, die auch
nur annähernd so stark zu dieser Krankheit beitragen.

Schon lange nimmt man an, dass Schizophrenie unter anderem
genetisch bedingt ist. Allein durch Vererbung lassen sich die
Krankheitsfälle aber nicht erklären: Da die Betroffenen oft keine
Kinder bekommen, müsste das Leiden dann nämlich immer seltener
werden. Das ist aber nicht der Fall: Weltweit, unabhängig vom
Kulturkreis, liegt das Erkrankungsrisiko seit Jahrzehnten unverändert
bei 1 Prozent.

Eine Erklärung sind spontane Veränderungen des Erbguts. Durch sie
kann eine Schizophrenie möglicherweise quasi aus dem Nichts neu
entstehen. Normalerweise sind derartige Mutationen aber sehr selten.
Es gibt jedoch Erbgutregionen, die besonders anfällig für Mutationen
sind. Nach solchen Regionen hat das Team aus weltweit fast 100
Wissenschaftlern gefahndet. Dabei stießen sie auf drei
Spontanmutationen, die in einem Kollektiv von 5.000
Schizophrenie-Patienten auffällig oft auftauchten.

Bei allen drei Mutationen handelt es sich um so genannte
Deletionen (delete engl. = löschen): Bei den Betroffenen fehlen ganze
Erbgutregionen mit mehreren Genen. Da der Mensch von jedem Gen
üblicherweise zwei Kopien hat, kann er den Verlust einer Kopie oft
kompensieren - in diesem Fall allerdings nur teilweise: Die
Deletionen gehen mit einem 10- bis 15fach erhöhten Risiko einher, an
einer Schizophrenie zu erkranken.

Originaltext: Universität Bonn
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/52098
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_52098.rss2

Pressekontakt:
Privatdozent Dr. Sven Cichon
Universität Bonn
Telefon: 0228/6885-405
E-Mail: Sven.Cichon@uni-bonn.de

Professor Dr. Markus Nöthen
Telefon: 0228/287-22347
E-Mail: markus.noethen@uni-bonn.de


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