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Jahresbericht 2007: Unterstützerzahl und Spendeneinnahmen gestiegen. Klima- und Artenschutz sind künftige BUND-Schwerpunkte. Bundesregierung vor Rückschritten gewarnt

Geschrieben am 30-07-2008

Berlin (ots) - Mehr als 405000 Mitglieder und Förderer
unterstützten im Jahr 2007 den Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND). Das ist ein Plus von drei Prozent gegenüber dem
Jahr davor. Damit erreichte der Umweltverband den höchsten Stand an
Unterstützern in seiner nunmehr 33-jährigen Geschichte.

Die Spendeneinnahmen betrugen 2007 5,6 Millionen Euro und lagen
damit 3,8 Prozent höher als im Vergleichsjahr 2006. Die
Mitgliedsbeiträge erbrachten 5,1 Millionen Euro. Das waren 7,7
Prozent mehr. "Spenden und Mitgliedsbeiträge machen knapp achtzig
Prozent der Einnahmen des Verbandes aus. Damit ist unsere politische
Unabhängigkeit auch weiterhin gesichert", sagte der BUND-Vorsitzende
Hubert Weiger in Berlin bei der Vorstellung des Jahresberichtes.

Ausgegeben habe der BUND 2007 knapp vierzehn Millionen Euro. Der
größte Teil sei dem Natur- und Umweltschutz direkt zugute gekommen.
Lediglich 5,6 Prozent (782446 Euro der Gesamtausgaben) waren
Verwaltungskosten. Diese Zahl belege, dass der BUND seine Finanzen
vor allem für die umweltpolitische Arbeit des Verbandes einsetze,
betonte Weiger.

Ein Jahr vor der für September 2009 geplanten Bundestagswahl
warnte der BUND-Vorsitzende die Große Koalition vor Rückschritten
oder gar einem Stillstand in der Umwelt- und Klimapolitik. "Die
Bundesregierung hat die Vorhaben ihrer Koalitionsvereinbarung längst
nicht umgesetzt", sagte Weiger. Die bisherigen Maßnahmen seien nicht
ausreichend, um das Ziel einer Minderung der CO2-Emissionen um 40
Prozent bis 2020 einhalten zu können. "Es fehlt vor allem an
Finanzmitteln für mehr Energieeffizienz, einem entschlossenen Ausbau
der Kraft-Wärme-Kopplung und an wirksamen Klimaschutzvorgaben für die
Autoindustrie. Dringend verabschiedet werden muss endlich die
CO2-bezogene Kfz-Steuer", sagte Weiger. Während sie international die
Klimaretterin gebe, knicke Bundeskanzlerin Angela Merkel zu Hause
leider regelmäßig vor blockierenden Wirtschaftsverbänden ein. Bestes
Beispiel dafür sei ihr Versuch, abgeschwächte Klimaschutzvorgaben für
deutsche Autohersteller durchzusetzen. Ebenso unverantwortlich sei
es, längere Laufzeiten für Atomkraftwerke zu fordern und dabei den
wachsenden radioaktiven Abfallberg zu ignorieren, für den es kein
Endlager gebe. Weiger verwies auf die radioaktive Verseuchung von
Flüssen durch Atomanlagen in Südfrankreich und die drohende
Kontamination des Grundwassers beim Atommülllager Asse in
Niedersachsen. Immer neue Störfälle würden belegen, wie gefährlich
dieser Irrweg sei. Atomenergie nütze außerdem dem Klimaschutz nichts.
Der im November anstehende Castortransport ins Zwischenlager Gorleben
werde die Proteste gegen eine falsche Atompolitik erneut sichtbar
machen.

Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit des BUND in nächster Zeit
soll neben den Themen Klimaschutz und zukunftsverträgliche
Energiepolitik vor allem die Bewahrung der Artenvielfalt sein. Dabei
gehe es um die Umsetzung der nationalen Biodiversitätsstrategie und
der Vereinbarungen der Welt-Naturschutzkonferenz vom Mai dieses
Jahres, deren Präsidentschaft Deutschland weiter innehabe. Dringlich
sei auch die Verabschiedung eines Umweltgesetzbuches. Darin müsse u.
a. der tatsächliche Ausgleich von Schäden an der Natur
festgeschrieben werden. In der Auseinandersetzung um eine
umweltfreundliche Verkehrspolitik, beim Schutz der Verbraucher vor
giftigen Chemikalien und Gentech-Lebensmitteln sowie in der
Agrarpolitik will der BUND ebenfalls neue Akzente setzen. Auf
EU-Ebene arbeite der Verband u. a. an Effizienzvorgaben für
Elektrogeräte. Ziel sei ein "Top-Runner-Programm" nach japanischem
Vorbild, bei dem die sparsamsten Elektrogeräte Maßstab für andere
Hersteller sind. Weiger kündigte an, dass in den kommenden Monaten
der Widerstand gegen den Bau von 12 neuen Kohlekraftwerken in den
nördlichen Bundesländern im Zentrum der Arbeit des föderal
organisierten BUND stehen werde. Der Verband fordert ein gesetzliches
Neubauverbot für Kohlekraftwerke ohne Kraft-Wärme-Kopplung.

Den BUND-Jahresbericht 2007 finden Sie im Internet unter http://ww
w.bund.net/fileadmin/bundnet/publikationen/sonstiges/20080730_sonstig
es_jahresbericht_2007.pdf

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 030-27586-425 bzw.
Katrin Riegger, BUND-Pressereferentin, Tel. 030-27586-464,
Fax. -440, E-Mail: presse@bund.net, http://www.bund.net


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