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Allg. Zeitung Mainz: Zum Bundeswehr- Gelöbnis

Geschrieben am 20-07-2008

Mainz (ots) - Drückeberger
Es war ein würdiges Ereignis, dem historischen Datum wie auch der
Bundeswehr angemessen, und doch ging einem beim Gelöbnis gestern
Abend vor dem Reichstag die unwürdige Begleitmusik nicht aus dem
Kopf. Wobei der armselige Versuch der Bezirksverwaltung von
Berlin-Mitte, den Soldaten rasch ein "Rasen betreten verboten"-Schild
vor die Nase setzen zu wollen, noch fast unter der Rubrik lächerlich
abzulegen wäre. Richtig peinlich war aber die laue Haltung vieler
Spitzenpolitiker jedweder Couleur, die sich mit dem Verweis auf die
Urlaubszeit zunächst gleich reihenweise entschuldigen ließen und
Vertreter entsenden wollten. Erst in letzter Minute - und
wahrscheinlich nur umgefallen angesichts der vielstimmigen und lauten
Kritik - bequemte man sich dann doch noch vor eben jenes Gebäude, in
dem deutschen Politiker die gefährlichen Auslandseinsätze der
Bundeswehr-Soldaten beschließen. Nicht nur deshalb, sondern auch in
anderer Hinsicht ist diese versuchte Drückebergerei eine Schande.
Denn das Gelöbnis am gestrigen Tag sollte ja an das Hitler-Attentat
vom 20. Juli 1944 und an die vielen Männer, die damals ihr Leben
gaben, erinnern. Wer sich da heute mit Urlaubszeit herausredet, legt
eine äußerst fragwürdige Einstellung an den Tag und lässt
durchscheinen, was ihm solche Gedenktage in Wahrheit bedeuten. Welch
eine kerzengerade Haltung zeigte da Alt-Kanzler Helmut Schmidt, der
auch mit 89 Jahren nicht die große Mühe scheute, nach Berlin zu
kommen, um den Rekruten von heute und den Widerstandskämpfern von
einst mit einer Ansprache die Ehre zu erweisen.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
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Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz


pkoenigsberger@vrm.de


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