(Registrieren)

Eichhorn: Keine Einführung von Heroin als Medikament

Geschrieben am 14-07-2008

Berlin (ots) - Anlässlich der Forderung des Bundesverbandes der
Eltern und Angehörigen für akzeptierende Drogenarbeit, Heroin als
Medikament zuzulassen und die flächendeckende Heroinvergabe in die
medizinische Regelversorgung einzuführen, erklärt die
Drogenbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Maria Eichhorn MdB:

Neben der Forderung Heroin als Medikament zuzulassen kritisiert
die Elterninitiative die Beendigung der Bundesförderung für laufende
Programme der Heroinvergabe.

Eine Heroinsubstitution ist aber nach wie vor möglich. Auch ohne
eine Mitfinanzierung des Bundes ist die Versorgung der bisherigen
Heroinpatienten durch die Finanzierung der Städte gesichert. Gemessen
an den Behandlungskosten insgesamt ist der Anteil der Bundesförderung
für die laufende Behandlung gering und spielt für die Absicherung der
Behandlung keine entscheidende Rolle.

Die Patienten werden seit dem 1.1.2007 auf der Basis einer auf das
öffentliche Interesse gestützten Ausnahmeerlaubnis weiter mit
Diamorphin behandelt. Karlsruhe, Köln und Frankfurt haben beim BfArM
Genehmigungen für Aufnahme neue Patienten erhalten. Die Behandlung
der Patienten ist somit sichergestellt. Von einer Verhinderung der
Regelversorgung zu Lasten schwer kranker Menschen kann daher nicht
die Rede sein.

Die Ergebnisse des Modellprojektes zur heroingestützten Behandlung
Opiatabhängiger sind nicht überzeugend. Sie lassen keinen Schluss auf
eine Überlegenheit der Heroinbehandlung gegenüber der
Methadonbehandlung zu.

Viele medizinische, sozialpolitische und sicherheitspolitische
Aspekte sind noch ungeklärt. Diese sollten im Rahmen eines neuen
Modellvorhabens geklärt werden. Experten haben nachvollziehbar
dargelegt, dass bis zu 80.000 Abhängige Anspruch auf eine
Diamorphinbehandlung hätten, wenn die Kriterien des Modellversuchs
zugrunde gelegt werden würden. In Zeiten knapper Kassen können wir
unseren Mitbürgern nicht zumuten, die Kosten für ein
Behandlungssystem aufzubringen, dessen Nutzen nicht erwiesen und
dessen Behandlungsdauer völlig offen ist.

Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion hat sich mit Beschluss vom 26.
November 2007 mehrheitlich gegen eine Überführung der
heroingestützten Behandlung in die Regelversorgung ausgesprochen.
Oberstes Ziel jeder Drogentherapie ist und bleibt nicht nur für die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion der Ausstieg aus dem Drogenkonsum. Die
Substitutionsbehandlung muss neben der Verbesserung des
Gesundheitszustandes auch die schrittweise Abstinenz von der Droge
herbeiführen.
Die Heroinbehandlung ist nicht ohne Alternative. Viele
Sachverständige vertreten die Auffassung, dass mit der
Methadonsubstitution noch bessere Ergebnisse zu erzielen wären, wenn
die psychosoziale Betreuung in dem Umfang erfolgen würde, wie im
Modellprojekt bei der Heroinbehandlung.

Im Hinblick auf Kosten und Nutzen sollten deshalb alle
Möglichkeiten einer verbesserten Methadonbehandlung ausgeschöpft
werden.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

148090

weitere Artikel:
  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zu den Ermittlungen gegen Sudans Präsidenten El Baschir: Frankfurt/Oder (ots) - Auch wenn aus dem Vorpreschen in Den Haag einstweilen keine praktischen Konsequenzen folgen dürften, weil Sudan das Strafgericht nicht anerkennt und El Baschir sich im Schutz seiner Freunde in Peking und anderswo sicher fühlen dürfte: Das Verfahren ist für den diktatorischen Machthaber ein empfindlicher Prestigeverlust. Das zeigt schon die eilends einberufene Krisensitzung der Arabischen Liga. Wenn laut UN wirklich durch Gewalt der von Khartum unterstützten arabischen Milizen gegen Schwarzafrikaner seit 2003 schon mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Kommentarauszug zur Erhebung der Leopoldina in Halle zur Nationalakademie: Frankfurt/Oder (ots) - Dass die Leopoldina den anspruchsvollen Aufgaben einer Nationalakademie gewachsen ist - also die Politik zu beraten, die deutsche Wissenschaft weltweit zu vertreten, Brennpunkte der Gesellschaft zu benennen und Vorschläge zu unterbreiten -, konnte sie bereits in den zurückliegenden Jahren unter Beweis stellen. So wurde sie mit ihren Empfehlungen zu global anstehenden Problemen in die Vorbereitung der jährlich stattfindenden G8-Gipfel eingebunden. Energiesicherung, Klimaschutz und Infektionskrankheiten sind nur einige mehr...

  • Neue Westfälische: "Neue Westfälische" (Bielefeld) zu: Energiepreise steigen weiter Bielefeld (ots) - Jahrzehntelang ging es den nachfolgenden Generationen bei uns besser als den vorherigen. Das ist Vergangenheit. Der Wohlstand wird vor allem in dieser Übergangsphase schrumpfen, wo neue Technologien und Verhaltensweisen noch nicht ausreichend entwickelt sind. Wo Energiesparen nicht erste Bürgerpflicht ist, und auf den Straßen noch keine Elektroautos fahren. Die Regierung wird nach der Sommerpause eventuell mit irgendeinem Trostpflaster bereit stehen. Etwas anderes kann sie sich in Wahlkampfzeiten vielleicht auch nicht mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: Betriebsrenten Stuttgart (ots) - Die Rente wird nicht mehr reichen, der Staat fördert die Zusatzvorsorge mit Milliardensummen. Alles richtig. Aber unvollständig. Denn zur Wahrheit gehört auch, dass der Staat den Bürgern mit der einen Hand gibt und mit der anderen wieder nimmt. Deshalb müssen Betriebsrentner inzwischen ihre Einnahmen in einem nie gekannten Umfang mit den Krankenkassen teilen. Wenn der Staat aber im Nachhinein die Spielregeln zu seinen Gunsten ändert, braucht er sich nicht zu wundern, dass die Bürger das Vertrauen verlieren. Einmal abgezockt, mehr...

  • Allg. Zeitung Mainz: Folgerichtig (Kommentar zu Steinbrück) Mainz (ots) - Deutschland wird von einer Großen Koalition regiert, die vom Wähler eigentlich den glasklaren Auftrag hat, die großen Probleme, die diese Nation belasten, zu lösen, damit das Land für die Zukunft besser gewappnet ist. Doch die Sache ist längst zu einem Rennen um die besten Ausgangspositionen für die Bundestagswahlen 2009 verkommen. Allein der Finanzminister von der SPD und die Kanzlerin von der CDU versuchen noch, wenigstens die Staatsfinanzen auf Kurs zu bringen. Das ist löblich angesichts der vielen Begehrlichkeiten aus beiden mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht