(Registrieren)

Tagung der Evangelischen Akademie und des VdAK/AEV / Experten diskutieren über das "Krankenhaus der Zukunft" / Klinikreform: Ersatzkassen fordern mehr Wettbewerb im Sinne des Patienten

Geschrieben am 10-07-2008

Siegburg (ots) - Wie wird das Krankenhaus in 20 Jahren aussehen,
welche strukturellen und finanziellen Weichen müssen gestellt werden?
Und vor allem: Was dient dem Wohl des Patienten? Über diese und
weitere Fragen diskutieren am 10. und 11. Juli 2008 Experten auf der
Tagung "Das Krankenhaus der Zukunft" in der Französischen
Friedrichstadtkirche auf dem Gendarmenmarkt, Berlin, die von den
Ersatzkassenverbänden VdAK/AEV und der Evangelischen Akademie zu
Berlin veranstaltet wird.

Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des VdAK/AEV, forderte die
Bundesgesundheitsministerin Schmidt eindringlich auf, im Rahmen der
geplanten Klinikreform die entscheidenden "Baustellen" im
Krankenhausbereich auch gegen die Widerstände einzelner Länder
anzugehen. Dazu gehörten eindeutig die Investitionsfinanzierung und
die wettbewerbliche Öffnung der Krankenhäuser. Mit Blick auf die
Gesundheitsministerkonferenz in Plön und den vorgestellten Eckpunkten
der Bundesgesundheitsministerin betonte Ballast: "Es kann nicht
angehen, dass von der geplanten Klinikreform nur die Punkte übrig
bleiben, die mit erheblichen Kosten für die Krankenkassen verbunden
sind." Mit den geplanten Maßnahmen zur finanziellen Entlastung der
Krankenhäuser stünden den Krankenkassen Mehrkosten in Höhe von etwa 5
Mrd. Euro ins Haus." Gleichzeitig würden sich die Länder bei der
Investitionsfinanzierung aus der Verantwortung stehlen. "Der
Investitionsbedarf der Krankenhäuser darf nicht länger durch die
Hintertür von den Krankenkassen über die Fallpauschalen finanziert
werden. Das Geld aus den Fallpauschalen dient der Versorgung der
Patienten, damit dürfen nicht die Baukräne finanziert werden", so der
Vorstandsvorsitzende.

Eindringlich forderte Ballast die Bundesgesundheitsministerin auf,
beim Thema "wettbewerbliche Öffnung der Krankenhäuser" nicht
einzuknicken. Das sei ein Kernstück der Reform. Heute müssen die
Krankenkassen gemeinsam und einheitlich mit allen Krankenhäusern, die
einen Versorgungsvertrag vom Land erhalten, einen Versorgungsvertrag
abschließen. "Dieser Zwang muss der Vergangenheit angehören. Die
Ersatzkassen wünschen sich hier deutlich mehr Spielräume." Nach
Vorstellungen der Ersatzkassen sollten stationäre Kernleistungen nach
wie vor kollektivvertraglich geregelt werden - für bestimmte
Leistungen sollten jedoch optional kassenindividuelle
Versorgungsverträge mit ausgesuchten Leistungserbringern
abgeschlossen werden können. Damit könnte die Qualität der
Patientenversorgung verbessert werden, zum Beispiel durch besondere
Service-, Komfort- und Garantieleistungen.

Dass die Bundesgesundheitsministerin nun offensichtlich auf die in
den Eckpunkten in Aussicht gestellten Modellversuche für solche
Einzelverträge verzichten will, zeige, dass der Mut zu strukturellen
Reformen nicht sehr ausgeprägt sei und sich die Politik mit
kostenträchtigen Sofortprogrammen begnüge.

Genauso bedauerlich sei es, dass die Pläne des BMG hinsichtlich
der Angleichung der Landesbasisfallwerte nach der
Gesundheitsministerkonferenz in den Sternen ständen. Aus Sicht der
Ersatzkassen gäbe es - gerade vor dem Hintergrund des
Gesundheitsfonds - keine Berechtigung mehr für unterschiedliche
Preise in den einzelnen Bundesländern. "Eine Angleichung ist
sinnvoll, sie muss aber unbedingt kostenneutral erfolgen", betonte
Ballast.

Originaltext: Verband der Angestellten-Krankenkassen e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/63905
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_63905.rss2

Pressekontakt:
Michaela Gottfried, Frankfurter Straße 84, 53721 Siegburg,
Tel.: 0 22 41 / 1 08 - 2 93, Fax: - 4 69,
Tel. Presse Berlin: 0 30 / 25 93 09 30,
E-Mail: presse@vdak-aev.de, Internet: http://www.vdak-aev.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

147640

weitere Artikel:
  • Haufe aktuell: Endlich Klarheit bei der Pendlerpauschale? - Termin für Verhandlung festgesetzt Freiburg (ots) - Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat heute den Termin zur mündlichen Verhandlung der verfassungsrechtlichen Beurteilung der so genannten Pendlerpauschale auf den 10. September 2008 angesetzt. Angestrengt hatte das Musterverfahren die Haufe Mediengruppe aus Freiburg. Jeder Arbeitnehmer kennt das Problem: Der Gesetzgeber hat mit Wirkung ab 2007 die Werbungskosten für die tagtäglichen Fahrten von der Wohnung zur Arbeitsstätte gekürzt. Bereits über die Steuererklärung 2007 anerkennen die Finanzämter nur noch die mehr...

  • Mitteldeutsche Zeitung: Entführte deutsche Bergsteiger Polenz: PKK muss sich von Terror verabschieden Halle (ots) - Der Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses des Bundestages, Ruprecht Polenz (CDU), hat Zugeständnisse an die PKK im Fall der Entführung der drei deutschen Bergsteiger in Ostanatolien abgelehnt. "Die Einstufung der PKK als terroristische Organisation wird durch einen solchen Akt der Entführung von Menschen eher bekräftigt", sagte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Freitag-Ausgabe). "Es gilt der Grundsatz, dass man sich nicht erpressen lassen darf. Die PKK müsste sich anders verhalten und sich vom Terror mehr...

  • Rheinische Post: Claudia Roth fordert Recht auf doppelte Staatsbürgerschaft Düsseldorf (ots) - Die Bundesvorsitzende der Grünen, Claudia Roth, hat einen möglichen Rückfall in das alte Staatsbürgerschaftsrecht scharf kritisiert. "Es wäre eine dümmliche Härte, tausenden Menschen, die mit einer deutschen Staatsbürgerschaft aufgewachsen sind, diese wieder abzuerkennen", sagte Roth der "Rheinischen Post" (Freitagausgabe). Sie rief im aktuellen Streit zwischen Union und SPD dazu auf, das unter Rot-Grün eingeführte "Optionsmodell" wieder abzuschaffen und stattdessen die doppelte Staatsbürgerschaft zu erlauben. Laut Modell mehr...

  • BGA: Europaweite EuroCombi-Zulassung in greifbarer Nähe Berlin (ots) - "Der EuroCombi ist sicher und effizient! Er schont die Straßeninfrastruktur und bewirkt keine nennenswerte Verkehrsverlagerung. Er bietet - und dies in Zeiten des Klimawandels nicht zu unterschätzen - vor allem mit Blick auf seine nachweislich guten Effekte auf Kraftstoffverbrauch und CO2-Emissionen die große Chance, die Energieeffizienz des Straßengüterverkehrs nachhaltig zu verbessern." Dies erklärte Gerhard Riemann, Vorsitzender des BGA-Verkehrsauschusses, heute zu den Ergebnissen des im Auftrag der Europäischen Kommission mehr...

  • Saarbrücker Zeitung: Bund und Länder wollen Bürger im Katastrophenfall schneller warnen - neue Sirenen möglich Saarbrücken (ots) - Bund und Länder planen nach Informationen der "Saarbrücker Zeitung" (Freitagausgabe) den Aufbau eines flächendeckenden Alarmierungssystems im Katastrophenfall. Wie die Zeitung berichtet, werde derzeit untersucht, mit welchen technischen Methoden die Bürger bei weitreichenden Terroranschlägen, Naturkatastrophen und Störfällen möglichst schnell und effektiv informiert werden können. Dabei werde auch die Installation von neuen Sirenen erwägt, schreibt die Zeitung. Ihre Zahl wurde nach dem Ende des Kalten Krieges Anfang mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht