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Mitteldeutsche Zeitung: Künstliche Befruchtung Politiker uneins zu Kostenübernahme durch die Krankenkassen

Geschrieben am 07-07-2008

Halle (ots) - Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat dafür
plädiert, dass die Kosten künstlicher Befruchtungen wieder stärker
von den Krankenkassen übernommen werden, wenn es sich um finanziell
Bedürftige handelt und eine realistische Chance besteht, dass es zu
einer Schwangerschaft kommt. "Wir können nicht vermitteln, dass wir
an der Stelle so konservativ zahlen, wie wir es derzeit tun", sagte
er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung"
(Dienstag-Ausgabe). "Wir haben einen deutlichen Geburtenmangel."
Manche Menschen könnten sich künstliche Befruchtungen nicht leisten,
so Lauterbach. "Ich bin dafür, dass wir den Bundesratsbeschluss zum
Anlass nehmen, um unsere Position zu überdenken und großzügiger zu
bezahlen." Der SPD-Politiker wandte sich jedoch gegen einen
"Schnellschuss" und lehnt es ab, dass künstliche Befruchtungen mit
Hilfe der Kassen zu häufig wiederholt würden. Er fügte hinzu: "Ich
halte eine Bedarfsprüfung für sinnvoll. Wir müssen vermeiden, dass
Einkommensschwache benachteiligt werden."
Der CDU-Gesundheitsexperte Hubert Hüppe lehnte eine Ausweitung dieser
Kassenleistung hingegen grundsätzlich ab. "Ich sehe dafür im
Gesundheitsausschuss keine Mehrheit", sagte er der "Mitteldeutschen
Zeitung". "Die Methode ist relativ ineffektiv und keine medizinische
Leistung." Im Übrigen könnten die Länder nicht steigende Kosten im
Gesundheitswesen beklagen und gleichzeitig neue Kosten verursachen.
Wer etwas gegen den Geburtenmangel tun wolle, der solle lieber
Abtreibungen verhindern helfen, erklärte Hüppe.
Der Bundesrat hatte sich am Freitag dafür ausgesprochen, dass die
Kassen die Kosten künftig wieder zu 100 Prozent übernehmen - und
nicht wie derzeit nur zu 50 Prozent. Die jetzt geforderte Regelung
hatte bis 2003 schon einmal gegolten. Nach der Änderung war die Zahl
der künstlichen Befruchtungen bundesweit von 83691 (2003) um mehr als
50 Prozent auf 40964 (2004) zurück gegangen. Ein Versuch kostet
zwischen 2500 und 3500 Euro.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/47409
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Pressekontakt:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredaktion
Tel.: 0345 565 4300


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