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NABU fordert EU-Parlament zur Streichung der Agrokraftstoff-Ziele auf

Geschrieben am 07-07-2008

Berlin/Straßburg (ots) - Anlässlich der Abstimmungen zur
Richtlinie über erneuerbare Energien in den Ausschüssen des
Europäischen Parlaments hat der NABU die Europa-Abgeordneten
aufgefordert, sich gegen die geplanten Beimischungsziele für
Agrokraftstoffe auszusprechen. Die EU will die Ziele für die
Beimischung von Ethanol und Biodiesel auf zehn Prozent des gesamten
Kraftstoffverbrauchs bis zum Jahr 2020 anheben. In jüngster Zeit wird
aber die Kritik an dieser Vorgabe immer lauter.

"Zahlreiche aktuelle Studien und politische Vereinbarungen auf
internationaler Ebene machen deutlich, dass die Produktion von
Agrotreibstoffen mit erheblichen Belastungen für den Natur- und
Klimaschutz verbunden ist", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. So
würden schon jetzt in Südamerika und Südostasien für die Anlage von
Sojafeldern und Palmölplantagen große Flächen Regenwald vernichtet.
Dabei würden mehr Treibhausgase in die Atmosphäre freigesetzt, als
die Agrotreibstoffe einsparen. Zudem gingen Produktionsflächen für
Nahrungsmittel verloren, wodurch die Nahrungsmittelpreise für die
meist arme Landbevölkerung unerschwinglich würden.

Die von der EU-Kommission vorgelegten "Nachhaltigkeitskriterien"
sind nach Auffassung des NABU völlig unzureichend. Tschimpke forderte
die Europaabgeordneten daher auf, dem Beispiel der französischen
EU-Ratspräsidentschaft sowie dem aktuellen Votum der
EU-Energieminister zu folgen, die bereits massive Zweifel an höheren
Beimischungsquoten geäußert hatten. "Wenn wir bei den
Agrotreibstoffen nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreiben
wollen, sollte das Parlament jetzt der Festlegung höherer
Beimischungsziele endgültig eine Absage erteilen", so Tschimpke
weiter. Stattdessen sei es erforderlich, effizientere Alternativen zu
fördern sowie anspruchsvolle Standards und Zertifizierungssysteme für
einen umwelt- und sozialverträglichen Anbau zu schaffen. Zudem müsste
die Kohlendioxid-Bindung durch tropische Regenwälder, Feuchtgebiete
und Grünland stärker berücksichtigt werden.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Florian Schöne, NABU-Experte für Agrarpolitik und Bioenergie, Tel.
030 284984-1615.
Claus Mayr, NABU-Direktor Europapolitik, mobil 0172-5966098.


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