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Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielfeld) schreibt zum Ölpreis:

Geschrieben am 06-07-2008

Bielefeld (ots) - Lumpige zehn Dollar - soviel kostete das Fass
Rohöl noch vor zehn Jahren. Inzwischen hat sich der Preis um sage und
schreibe 1400 Prozent auf mehr als 140 Dollar pro Barrel (159 Liter)
erhöht. Noch im August 2007 kostet das Barrel 70 Dollar. Der rasante
Preisanstieg von 40 Prozent allein in den vergangenen drei Monaten
schockt die Welt - und wird sie nachhaltig verändern.
Während sich Erdöl-Lieferländer einerseits und die Ölkonzerne
andererseits dank zusätzlicher Milliardeneinnahmen die Hände reiben,
kocht die Verzweiflung und Wut vieler Bürger hoch. Sogar Tote hat es
schon gegeben. Bei Protesten gegen hohe Dieselpreise in Spanien und
Portugal starben zwei Menschen.
Das teure Erdöl bremst die Wirtschaft und verteuert für Verbraucher
die meisten Produkte. Die Logistik- und Transportbranche warnt vor
dem Verlust zehntausender Jobs. Tanken wird zum Luxus, und bei der
nächsten Heizkostenabrechnung nach dem Winter dürfte es für viele
Bürger ein böses Erwachen geben. Ein Liter Heizöl kostet 50 Prozent
mehr als vor einem Jahr. Der Preisanstieg für Gas wird durch die
Ölpreisbindung zeitverzögert folgen. Das wird bitter.
Experten und Politiker streiten unterdessen über die Schuldfrage. Wer
treibt den Ölpreis in diese schwindelerregenden Höhen? Die einen
schieben den Spekulanten an den Rohstoffbörsen den schwarzen Peter
zu. Andere verweisen darauf, dass Öl nun einmal eine Ressource ist,
die nicht ewig verfügbar bleibt. Nach Berechnungen des Konzerns BP
reichen die Reserven noch 36 Jahre, Shell und die Internationale
Energieagentur IEA gehen von 46 Jahren aus.
Zweifellos tragen die Spekulanten mit ihren Wetten auf steigende
Rohstoffpreise einen Teil zur Verteuerung bei. Wie hoch dieser ist,
kann aber niemand sagen. Der amerikanische Kongress erwägt sogar
bereits Gesetzesinitiativen, um den Handel mit Terminkontrakten
einzuschränken. Tatsache aber ist, dass die simple Regel von Angebot
und Nachfrage den Rohölpreis treibt. Vor allem in China und Indien
steigt die Nachfrage nach dem Schwarzen Gold. Die Ölförderländer
produzieren bereits am Limit. Neue Ölquellen zu erschließen, ist
teuer und zeitaufwändig. Nach einer Studie der Energy Watch Group
(EWG) ist die maximale Erdölförderung bereits überschritten. »Bis zum
Jahr 2030 könnte die weltweite Ölförderung auf die Hälfte
zurückgehen«, sagt EWG-Experte Werner Zittel. Vor diesem Hintergrund
sind die steigenden Preise nachvollziehbar. Und es ist nicht einmal
ausgeschlossen, dass Öl Jahr für Jahr klar teurer wird.
Politiker, Forscher, Ökonomen und Unternehmer müssen sich jetzt auf
die Zeit nach dem Öl vorbereiten. Eine der wichtigsten Aufgaben der
kommenden Jahre wird es sein, Alternativen aufzuzeigen. Alternative
Energiequellen wie Sonne, Wind und Biomasse müssen dazu dienen, die
Abhängigkeit vom Öl zu reduzieren. Je eher desto besser. Vielleicht
kehrt sich dann der Fluch vom teuren Öl in einen Segen um.

Originaltext: Westfalen-Blatt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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