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Der Tagesspiegel: Merkel kündigt G8-Maßnahmen gegen steigende Lebensmittelpreise an

Geschrieben am 05-07-2008

Berlin (ots) - Die sieben mächtigsten Industrienationen und
Russland wollen die weltweit steigenden Lebensmittelpreise gemeinsam
eindämmen. In einem Gastbeitrag für den "Tagesspiegel am Sonntag"
kündigt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ein "umfassendes
Maßnahmenpaket zur globalen Ernährungssicherung" an, das kommende
Woche beim G8-Gipfeltreffen in Japan verabschiedet werden solle. Es
gehe auf ein Konzept der Bundesregierung zurück, "das eine
kurzfristige Linderung der akuten Ernährungslage, aber auch eine
langfristige Strategie zur Steigerung der weltweiten
landwirtschaftlichen Produktion vorsieht".

Auch den hohen Ölpreis sieht Merkel als "ein zentrales Thema" des
Treffens. In Deutschland seien deswegen zwar "keine konjunkturellen
Verwerfungen zu erwarten", auch wenn Unternehmen und Verbraucher
erheblich belastet würden. Dennoch sollten die G8 sich auf weitere
Schritte verständigen. "Wichtig ist es, die Transparenz an den
internationalen Ölmärkten zu erhöhen, um Spekulation, die einen
spürbaren Anteil an den Preissteigerungen hat, von vornherein zu
erschweren. Gleichzeitig müssen nicht nur die Industrieländer,
sondern auch die Schwellenländer ihr Wachstum stärker vom
Energieverbrauch entkoppeln."

Beim Klimaschutz fordert die Kanzlerin die Industrienationen auf,
die vor einem Jahr in Heiligendamm getroffene Vereinbarung "mit
Nachdruck" zu bekräftigen und sich "glaubhaft zu eigen zu machen".
Damals hatten die G8 unter deutschem Vorsitz vereinbart, mindestens
eine Halbierung des globalen CO2-Ausstoßes bis 2050 "ernsthaft zu
prüfen". Merkel sieht jedoch nicht nur die Industrieländer in der
Pflicht. "Die wirtschaftlich aufstrebenden Schwellenländer müssen
sich mit eigenen Anstrengungen am Klimaschutz beteiligen. Wir müssen
die Verantwortung dieser Länder einfordern, ohne sie zu überfordern."

Nach Merkels Worten werden gerade in diesem Jahr die
Herausforderungen der Globalisierung besonders deutlich. Das zeige
sich bei den Preisen für Lebensmitteln und Öl, aber auch an der
Kreditkrise, die "weite Teile Europas und der übrigen Welt erfasst"
habe. In den G8 habe sich nach anfänglichen Widerständen die Haltung
durchgesetzt, dass auf den Finanzmärkten mehr Transparenz nötig sei.

Neben den Wirtschaftsfragen sieht die Kanzlerin die G8 auch vor
sicherheitspolitischen Herausforderungen: "Hinzu kommt, dass Gefahren
des transnationalen Terrorismus und etwa der unkontrollierten
Verbringung von Nuklearmaterial eine zunehmend globale Bedrohung
darstellen", warnt Merkel in dem Gastbeitrag. Nötig seien
international abgestimmte Antworten. "Nationale Alleingänge führen in
unserer verflochtenen Welt immer seltener zum Ziel."

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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