(Registrieren)

RNZ: Rhein-Neckar-Zeitung, Heidelberg, zu: Sterbehilfe

Geschrieben am 01-07-2008

Heidelberg (ots) - Als Hamburger Justizsenator trug Roger Kusch
den hässlichen Beinamen "lächelnde Guillotine". So etwas prägt
offenbar. Mit dem inszenierten Selbstmord einer betagten Frau in
Würzburg, die nicht von schwerer Krankheit gequält war, sondern nur
Einsamkeit und Abneigung gegen ein Ende im Pflegeheim empfand, hat
Kusch die Sterbehilfe-Debatte neu eröffnet. Er hat aber auch deren
Grenzen unerträglich ausgeweitet.
Kusch ist nicht Arzt, sondern ein selbstgefälliger und zynischer
Jurist, wie es der Präsident der Bundesärztekammer korrekt
formuliert. Ein narzisstischer Sterbehelfer mit eigenem Verein und
einer selbst entwickelten Tötungsmaschine, die er nur aus
juristischen Gründen hier nicht einsetzte. Dennoch ist zu prüfen, ob
er - straffreie - Beihilfe zur Selbsttötung leistete, oder doch
Tötung auf Verlangen aus Gründen des Selbst-Marketings betrieb. Seine
Attitüde als Erlöser der unrettbar Kranken wird gerade durch den
gewählten Fall ad absurdum geführt.
Niemand kann zum Leben gezwungen werden, das ist wahr. Aber auch
Selbstmord bleibt ein Vergehen gegen das Leben. Und bevor sich noch
mehr eitle Todesspezialisten um dieses Geschäftsfeld kümmern, sollte
der kommerziellen Sterbehilfe ein Riegel vorgeschoben werden. Dem
Bundesrat liegt ein entsprechender Gesetzentwurf vor

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

145958

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Italiens NS-Opfer bestehen auf Entschädigung Berlin (ots) - Berlin/Rom - Um die Beschlagnahme deutschen Staatseigentums in Italien zugunsten von NS-Überlebenden noch zu verhindern, verhandeln die beiden Regierungen jetzt. Nach Tagesspiegel-Informationen spricht die Abteilungsleiterin für Europa im italienischen Außenministerium am Mittwoch im Auswärtigen Amt in Berlin über Auswege aus der Lage, die nach einem Urteil von Italiens oberstem Gericht zugunsten italienischer Ex- Zwangsarbeiter entstanden ist. Der Kassationsgerichtshof hatte vor Wochen mehreren Italienern recht gegeben, mehr...

  • Dött: Die Erarbeitung von parteipolitischen Papieren im Bundesumweltministerium ist nicht zu tolerieren Berlin (ots) - Anlässlich aktueller Meldungen, dass Mitarbeiter des BMU ein Energie-Konzept für die SPD-Bundestagsfraktion erarbeitet haben, erklärt die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB: Es wäre nicht nur ein politisch instinktloser, sondern ein absolut inakzeptabeler Vorgang, wenn Mitarbeiter des Bundesumweltministeriums Konzeptpapiere für die SPD-Bundestagsfraktion geschrieben haben. Dem Fass den Boden schlägt es aus, dass auch noch Arbeitsaufträge an weitere SPD-geführte Bundesressorts mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung Frankfurt (Oder) kommentiert die Probleme beim Einigungsprozess der EU (Ausgabe von Mittwoch, 3. Juli) Vom Zündeln gegen Europa Frankfurt/Oder (ots) - Die Gründe, die gegen den EU-Vertrag vorgebracht werden, entspringen zumeist einer Mischung aus nationalem Ressentiment, handfestem Eigennutz oder auch schlichter innenpolitischer Opportunität. Manchmal ist es auch lächerlich. Da fürchteten die Iren um ihre niedrigen Unternehmenssteuern, das Verbot der Abtreibung oder ihre Neutralität. Kaczynski schürt Ängste mit drohenden Entschädigungszahlungen an enteignete Deutsche oder die Einführung der Homo-Ehe. Er betrachtet eine Menschenrechtscharta als Gefahr. Man muss mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung kommentiert die Debatte um die Sterbehilfe (Ausgabe von Mittwoch, 2. Juli) Frankfurt/Oder (ots) - Sie war nicht todkrank, sie hatte nicht einmal Schmerzen. Sie hatte nur eines: eine imaginäre Angst, eines Tages in ein Pflegeheim zu müssen. So entschied sie sich für den Freitod und starb, wie sie gelebt hatte: einsam. Dass jemand versucht, aus dem tragischen Schicksal eines anderen Kapital zu schlagen, ist so neu nicht. Dass ein ehemaliger Justizsenator, einer, der sich selbst jahrelang als Christdemokrat begriff, den Tod einer alten Frau benutzt, um sich selbst öffentlich ins Gespräch zu bringen, hat jedoch mehr...

  • Neues Deutschland: zur Verfassungskrise der EU Berlin (ots) - Ein Seminar zu »Großkatastrophen« will der französische EU-Vorsitz demnächst veranstalten. Der Mega-Unfall ist bereits eingetreten: Nach Irlands Nein zum Lissabon-Vertrag, nach Vorbehalten aus Prag und dem Stopp der deutschen Ratifizierung verweigert auch Polens Staatschef Lech Kaczynski die Unterschrift. In Paris aber hatte Nicolas Sarkozy, seit gestern oberster Europäer, die Rettung des Abkommens zur Chefsache erklärt. Nicht weil der gültige Nizza-Vertrag undemokratisch und unbrauchbar ist. Sondern weil er, Sarkozy, als mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht