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Kölner Stadt-Anzeiger: Deutscher Ethikrat befasst sich mit kosmetischer Chirurgie für Minderjährige Vize-Vorsitzende Woopen nennt Prioritätenliste

Geschrieben am 30-05-2008

Köln (ots) - Der umstrittene Einsatz kosmetischer Chirurgie bei
Minderjährigen wird auch den Deutschen Ethikrat beschäftigen. Das
sagte dessen stellvertretende Vor- sitzende, die Medizin-Ethikerin
Christiane Woopen, dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Samstag-Ausgabe).
Ganz oben auf der Agenda des Gremiums, der als Beratungs-organ für
Bundesregierung und Bundestag gleichermaßen fungiert, stehen nach
Angaben Woopens überdies die Themen Ressourcenverteilung im
Gesundheitswesen, anonyme Geburt, kosmetische Chirurgie bei
Minderjährigen, ethische Fragen im Zusammenhang mit
Neurowissen-schaften, Zukunft der Alten- und Behindertenhilfe,
Fortpflanzungsmedizin sowie die - in Großbritannien soeben erlaubte -
"Chimärenbildung- und Hybrid-bildung", also die Verbindung von
menschlichem mit tierischem Material. Woopen votierte für eine
offenere Haltung sowohl in der Frage der Präimplan-tationsdiagnostik
als auch so genannter
"Rettungskinder", bei deren künstlicher Befruchtung darauf geachtet
wird, dass sie später Zellspender für schwer kranke Geschwister sein
können. "Zunächst einmal haben die Eltern einen Kinderwunsch", sagte
Woopen. "Wenn dann von mehreren vorhandenen Embryonen derjenige
ausgewählt wird, der nicht nur den Kinderwunsch der Eltern erfüllt,
sondern auch als Zellspender fungieren kann - dann wird das spätere
Kind zwar zum Teil instrumentalisiert, aber eben nicht
ausschließ-lich und damit in einer ethisch unvertretbaren Form", so
die Kölner Wissenschaftlerin. "Wir alle behandeln jeden Tag andere
Menschen und uns selbst auch als Mittel für bestimmte Zwecke", gab
Woopen zu bedenken.
Die Präimplantationsdiagnostik, bei der künstlich befruchtete
Embryonen vor der Einpflanzung in den Mutterleib auf mögliche
Erberkrankungen untersucht werden, hält Woopen nach eigener Aussage
in bestimmten Fällen für "ethisch vertretbar". Wenn es rechtens sei,
ein ungeborenes Kind bis zur Geburt zu töten, weil es eine schwere
Be-hinderung hat und die Mutter gesundheitlich gefährdet wäre, wenn
sie es gebären und großziehen müsste - dann halte sie es "für
unverhältnismäßig, dies in einem sehr viel früheren Stadium der
Embryonalentwicklung ausnahmslos zu verbieten".
Die Vize-Vorsitzende des Ethikrats zeigte sich offen für die Aufnahme
von Vertretern der Juden und Muslime in den Deutschen Ethikrat zeigte
sich die Vize-Vorsitzende offen. Sie habe die Stimme von Juden und
Muslimen in gemeinsamen Sitzungen mit dem franzö-sischen Ethikrat als
"sehr anregend empfunden". Allerdings obliege die Besetzung des
Ethikrats allein der Regierung und dem Bundestag, fügte Woopen hinzu.
Zurzeitsind von den Religionsgemeinschaften nur die katholische und
evangelische Kirche im Ethikrat vertreten.

Originaltext: Kölner Stadt-Anzeiger
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66749
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66749.rss2

Pressekontakt:
Kölner Stadt-Anzeiger
Politik-Redaktion
Telefon: +49 (0221)224 2444
ksta-produktion@mds.de


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