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Rheinische Post: Salami-Taktik der Telekom

Geschrieben am 29-05-2008

Düsseldorf (ots) - von Silke Fredrich

Die Telekom spielt auf Zeit. Obwohl Konzernchef René Obermann auf
rasche und lückenlose Aufklärung drängt, gesteht der Konzern erst
dann Fehler ein, wenn sie sich nicht mehr geheim halten lassen. Erst
sprach das Unternehmen von einem Einzelfall einer versehentlichen
Bespitzelung, bei dem sie es nicht mal für nötig hielt, den
Bespitzelten darüber in Kenntnis zu setzen.
Mittlerweile zeichnen sich in der Affäre Methoden ab, die unfassbar
sind. Doch immer noch will niemand Schuld sein. Kein Konzernchef,
kein Manager, kein Aufsichtsrat. Vielmehr posaunen sie stolz in die
Welt, wie toll sie seinerzeit den Konzern im Griff gehabt hätten. Wie
sie fleißig gespart oder umstrukturiert und ganz nebenbei noch einige
tausend Mitarbeiter vor die Tür gesetzt hätten. Ganz geräuschlos,
ohne viel Staub aufzuwirbeln.
Die Salami-Taktik wird am Ende nicht aufgehen. Der Imageschaden ist
schon jetzt beträchtlich, und das Widerherstellen einer
Vertrauensbasis im Unternehmen wird fast unmöglich sein. Was noch
schlimmer ist: Die Telekom ist kein Einzelfall. VW nutzt
Prostituierte, um Betriebsräte gefügig zu machen. Siemens schmiert
Auftraggeber in der ganzen Welt. Das zeigt, dass der
Corporate-Governance-Kodex, das freiwillige Regelwerk der Wirtschaft,
oft nicht funktioniert.
Bericht: Spitzelaffäre, Titelseite

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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