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Westfalenpost: Telekom im Zwielicht

Geschrieben am 29-05-2008

Hagen (ots) - Spitzel-Skandal wird Fall für Staatsanwalt
Von Sven Nölting
Dass die Staatsanwaltschaft Ermittlungen gegen die Telekom einleitet,
war zu erwarten. Dass Ex-Konzernchef Ricke und der frühere
Aufsichtsratsboss Zumwinkel die Hauptverdächtigen sind, ebenfalls.
Angesichts der schweren Rechtsverstöße, die im Bespitzelungsskandal
schon jetzt publik geworden sind, wäre alles andere überraschend
gewesen. Absehbar war auch, dass sich die Überwachungsopfer wehren
würden. Mit ihrer Strafanzeige für mutmaßlich ausspionierte
Arbeitnehmervertreter machen die Gewerkschaften den Anfang. Weitere
Anzeigen bespitzelter Journalisten dürften folgen - spätestens dann,
wenn die Auftraggeber der Schnüffel-Attacke ermittelt sind.
Doch hier liegt das Problem: Der Skandal wirft bislang nur Fragen
auf, geklärt ist eigentlich nichts. Ricke und Zumwinkel waschen ihre
Hände in Unschuld - wenigstens bis zum Beweis des Gegenteils. Ausmaß,
Dauer, Details der Spitzelei - auch völlig ungewiss. Und trotz der
groß angelegten Razzia ist zu fürchten, dass die Fahnder zu spät
gekommen sind und manches im Dunkeln bleiben könnte. Weil die Telekom
den ersten entdeckten Spitzel-Fall 2007 nur intern bereinigt hat, ist
zweifelhaft, ob fast ein Jahr später noch genug belastendes Material
zu finden war.
Telekom-Chef Obermann wird nicht verdächtigt, in die Affäre
verwickelt zu sein. Aber die verzögerte Öffentlichkeitsoffensive
könnte ihm noch zum Verhängnis werden - je nachdem, was die Ermittler
zu Tage fördern. Erst wenn die Verantwortlichen identifiziert und
Skandaldetails bekannt sind, wird sich herausstellen, wieviel das
Treuebekenntnis der Bundesregierung für Obermann wert ist.

Originaltext: Westfalenpost
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Pressekontakt:
Westfalenpost
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Telefon: 02331/9174160


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