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Kritik an der ländlichen Entwicklungshilfepolitik / - Biokraftstoffe Chance für Entwicklungsländer -

Geschrieben am 26-05-2008

Berlin (ots) - Der Verband der deutschen Bioethanolwirtschaft LAB
e. V. fordert die Bundesregierung auf, den anstehenden G8-Gipfel am
19. und 20. Juni 2008 in Brüssel zu nutzen, um die internationale
Diskussion über die Nahrungsmittelversorgung in Entwicklungsländern
weiter zu versachlichen. Noch immer werden Biokraftstoffe aus Sicht
des LAB e. V. von einzelnen Interessengruppen einseitig als
Hauptverursacher von Nahrungsmittelknappheit und Preissteigerungen
verantwortlich gemacht. Die Mängel der Agrarpolitik in
Entwicklungsländern und die unzureichende Förderung des ländlichen
Raumes durch die Entwicklungshilfepolitik als zentrale Ursachen für
die Nahrungsmittelproblematik in Entwicklungsländern müssten deutlich
stärker beachtet und auf globaler Ebene korrigiert werden.

Die deutsche Bioethanolwirtschaft geht davon aus, dass
Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre bisherige Position zur
Biokraftstoffthematik auch im Rahmen des Gipfels vertreten wird: "Der
Anstieg der Lebensmittelpreise ist heute im Wesentlichen nicht auf
Biokraftstoffe zurückzuführen, sondern auf eine sehr unzureichende
Agrarpolitik in den Entwicklungsländern", so die Bundeskanzlerin im
April in einer Rede im sächsischen Freiberg.

Bestätigt wurde die Bundeskanzlerin in ihrer Ansicht auch durch
die Ergebnisse einer gemeinsam vom Deutschen Bauernverband (DBV) und
der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ)
veranstalteten Tagung "Boomende Agrarmärkte - Eine Chance für
Landwirte weltweit?!" Mitte Mai in Berlin. Weltweit gebe es genug
Ressourcen, sowohl für den Teller als auch für den Tank. Anstelle von
Rohstoffknappheiten handele es sich um ein Verteilungsproblem. Die
indische Botschafterin, Meera Shankar, beklagte im Rahmen der Tagung,
dass ein Gutteil der indischen Ernte durch mangelnde Infrastruktur
und damit einhergehende Lager- und Transportverluste auf dem Weg vom
Produzenten zum Verbraucher verdirbt.

Der LAB e. V. begrüßt die auf der Tagung aufgestellte Forderung,
dass die ländliche Entwicklung wieder in den Mittelpunkt der
Entwicklungshilfearbeit gestellt wird. Hierfür müssten neben
Infrastrukturmaßnahmen auch mehr finanzielle Mittel für die
Landwirtschaft sowie die Agrarforschung und -beratung zur Verfügung
gestellt werden. Nötig sei, den Anteil der Entwicklungshilfe für die
Stützung der ländlichen Entwicklung von gegenwärtig vier Prozent der
internationalen Entwicklungshilfe deutlich zu steigern.

Der LAB e. V. weist darauf hin, dass in vielen Entwicklungsländern
Importe fossiler Energieträger subventioniert werden müssen,
wohingegen Potenziale des Bioenergieanbaus, beispielsweise auf
Ödflächen, brach liegen. Die Entwicklung einer heimischen
Biokraftstoffwirtschaft fördere abgesehen von den lokalen und
globalen Umweltvorteilen auch die Unabhängigkeit von teuren
Erdölimporten. Ein weiterer positiver Effekt dieser Entwicklung sei
die Förderung regionaler Kreislaufwirtschaften.

Zu diesem Thema vorliegende Studien der GTZ können auf der
Internetseite des LAB unter www.lab-biokraftstoffe.de/studien.html
herunter geladen werden.

Originaltext: Landwirtschaftliche Biokraftstoffe e. V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/67794
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_67794.rss2

Pressekontakt:
Dörte Bieler
LAB e.V.
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
Tel. 030 31904207
Fax 030 31904233
mail@lab-biokraftstoffe.de
http://www.lab-biokraftstoffe.de


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