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Greenpeace-Analyse zeigt: Deutscher Biodiesel enthält Palmöl / Klimaschutzpläne der Regierung nach einer neuen Studie ohne Agrosprit besser zu erreichen

Geschrieben am 26-05-2008

Berlin / Bonn (ots) - "Biodiesel" in Deutschland wird neben Soja-
auch aus Palmöl hergestellt. Damit zerstört der Pflanzendiesel Urwald
in Argentinien und Südostasien. Das ist das Ergebnis einer
Greenpeace-Analyse, die heute in Berlin veröffentlicht wurde. In neun
von 47 Proben konnte Palmöl-Diesel in Anteilen von fünf bis 25
Prozent nachgewiesen werden. Der Soja-Diesel-Anteil beträgt sogar bis
zu 75 Prozent. Für den Export von Soja- und Palmöl zur Produktion von
Agrodiesel werden in Indonesien und Argentinien Millionen Hektar
Urwald gerodet. Greenpeace fordert die Bundesregierung auf, die
Agrosprit-Beimischung abzuschaffen.

"Während unsere Politiker auf der UN-Konferenz in Bonn große Reden
für den Erhalt der letzten Urwälder schwingen, wird durch die
verfehlte Biokraftstoffpolitik der Bundesregierung mit jeder
Tankfüllung ein Stück Urwald unwiederbringlich vernichtet", sagt
Alexander Hissting, Agrarexperte von Greenpeace. "Bundeskanzlerin
Angela Merkel muss auf der UN-Konferenz mit gutem Beispiel vorangehen
und die Agrosprit-Quote auf Eis legen. Die Klimaerwärmung braucht
Lösungen und keine Worthülsen".

Palmöl-Diesel wurde in reinem Agrodiesel (B100) aber auch in
regulärem Diesel in Schleswig-Holstein, Hamburg und Niedersachsen
gefunden. Die höchsten Palmöl-Anteile finden sich in Proben von
LKW-Tankstellen. Pflanzendiesel aus Palmöl wird unter anderem von dem
weltweit größten Agrodieselproduzenten ADM in den Werken Hamburg und
Leer hergestellt.

Eine ebenfalls heute präsentierte Kurzstudie im Auftrag von
Greenpeace belegt, dass die Klimaschutzziele der Bundesregierung ohne
den Einsatz von Agrokraftstoffen sogar schneller erreicht werden
können. Auf importierte Biomasse wird dabei vollständig verzichtet.
Stattdessen werden Energiepflanzen, wie Mais oder Ackergras in
Deutschland angebaut. Auf zwei Millionen Hektar Ackerfläche lassen
sich so Energie zur Wärme und Stromgewinnung produzieren und rund
zwölf Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2) einsparen.

Die Bundesregierung will bis 2020 den Anteil der Agrokraftstoffe
auf 17 Prozent erhöhen. Dadurch erhofft sich Kanzlerin Merkel im
Rahmen ihres Integrierten Klima- und Energieprogramms (IKEP) jährlich
neun Millionen Tonnen CO2 einzusparen. Bis zu 50 Prozent des
Agrodiesels muss dafür importiert werden, da die Anbaufläche für
deutschen Raps begrenzt ist. Wissenschaftler haben berechnet, dass es
423 Jahre dauert, bis durch den Einsatz von Palmöl einer
indonesischen Plantage, die CO2-Emissionen durch die vorherige
Urwaldzerstörung wieder kompensiert sein werden.

"Effektiver Klimaschutz beginnt heute - nicht erst in 424 Jahren.
Wir brauchen einen weltweiten Stopp der Entwaldung, eine Abkehr von
der Sackgassen-Technologie Agrosprit und endlich ein Tempolimit von
120 Kilometer pro Stunde auf deutschen Autobahnen", sagt Alexander
Hissting.

Achtung Redaktionen: Für Rückfragen erreichen Sie Alexander
Hissting unter 0171-8781 185 oder Pressesprecher Björn Jettka unter
0171-8780 778. Fotos der Probennahme erhalten Sie unter
040-30618-377. In Bonn erreichen Sie Martin Kaiser unter 0171-8780
815. Die Studie "Biokraftstoffe und Klimaschutz" finden Sie unter
www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6343
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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