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Südwest Presse: Kommentar zum Bundespräsident

Geschrieben am 22-05-2008

Ulm (ots) - Mit Horst Köhlers Entscheidung, sich um eine zweite
Amtszeit zu bewerben, und der Absicht der SPD, erneut Gesine Schwan
als Gegenkandidatin aufzubieten, erhält die Bundesversammlung in
einem Jahr eine besondere Note. Weil wenige Monate später die
Bundestagswahl stattfindet, geht es am 23. Mai 2009 nicht nur um
Köhler oder Schwan, sondern zugleich um ein vorgezogenes Kräftemessen
um die Macht in Berlin.
Es liegt eine brisante Ironie darin, dass mit diesen beiden
Kontrahenten ausgerechnet zwei Persönlichkeiten in einen Wettstreit
treten, die dem oft schillernden Bild, das sich das Publikum von
Berufspolitikern macht, so gar nicht entsprechen. Auch wenn es Union
und FDP bei Köhlers Nominierung an Stil und Anstand haben fehlen
lassen - das amtierende Staatsoberhaupt hat es so wenig wie seine
mutmaßliche Herausforderin verdient, nun zu Schachfiguren in einem
Spiel rivalisierender Parteien und Lager zu werden.
Horst Köhlers Mut zum Risiko ist höchst ehrenwert, und auch Gesine
Schwans Bereitschaft, sich auf eine schwierige Debatte über das
Verhältnis ihrer SPD zur Linkspartei einzulassen, zeugt von einer
Furchtlosigkeit, die sie als unabhängige Professorin schon mehrfach
bewiesen hat. Daher sollten sich die Parteien ein Vorbild an der
Einstellung der beiden Bewerber nehmen und im Vorfeld der
Präsidentenwahl wenigstens ein Mindestmaß an taktischer Zurückhaltung
wie politischer Objektivität walten lassen. Dass diese Abstimmung in
den Strudel des Bundestagswahlkampfs gerät, ist angesichts der
Terminlage und der herrschenden Verhältnisse aber wohl
unausweichlich.

Originaltext: Südwest Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110
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Pressekontakt:
Südwest Presse
Lothar Tolks
Telefon: 0731/156218


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