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Der Tagesspiegel: Grüne: Gysi war aufs allerengste mit dem DDR-Regime verstrickt

Geschrieben am 22-05-2008

Berlin (ots) - Berlin - Im neuerlichen Streit um die
DDR-Vergangenheit von Linken-Fraktionschef Gregor Gysi haben die
Grünen der Linkspartei Heuchelei und Unehrlichkeit vorgeworfen. "Ich
glaube, dass Gysi aufs allerengste mit dem DDR-Regime verstrickt war
und dazu nie eine ehrliche Aufarbeitung und Bewertung vorgenommen
hat", sagte die Bundesgeschäftsführerin der Grünen, Steffi Lemke, dem
Berliner "Tagesspiegel" (Freitagsausgabe). Gysi hatte kurzfristig
seine Berufung gegen die Herausgabe von Stasi-Akten über seinen
ehemaligen Mandanten Robert Havemann, zurückgezogen - nachdem das
Gericht für den Prozess einen neuen Zeugen zum Verhältnis Gysis zur
DDR-Staatssicherheit geladen hatte.

Auch die Fraktionschefin der sächsischen Grünen, Antje Hermenau,
findet Gysis juristischen Rückzieher bezeichnend. "Irgendwann kommt
die Wahrheit ans Licht", sagte sie dem "Tagesspiegel". Gysis
Einlenken zeige, dass nichts dran sei an dem "schönen Bild einer
neuen Linken", das die Partei so gerne von sich zeichne. "Es ist der
alte Laden", sagte Hermenau. Der "Persilschein", den Gysi von
Lafontaine erhalten habe, um diesem im Westen den Weg zur Macht zu
ebnen, sei nun nichts mehr wert. Gysis Vergangenheit werde dem
früheren SPD-Chef alles "verhageln", prophezeite Hermenau, "die
SPD-Kräfte, die immer vor Rot-Rot gewarnt haben, werden gestärkt".

Angesichts des bevorstehenden 20. Jahrestages des Mauerfalls und
der Tatsache, dass ehemalige Stasi-Offiziere zunehmend versuchten,
die DDR-Geschichte umzuinterpretieren, müsse die Linke "ihren Umgang
mit der DDR-Vergangenheit neu und kritischer bewerten", forderte
Lemke, die sich im Immunitätsausschuss des Bundestages bis 2002 auch
mit Gysis Biografie beschäftigt hat. Sie sehe das "deutliche
Bestreben der Linken, mit ihrer Westausrichtung die dunklen Seiten
der Ost-Partei möglichst weit ins Vergessen zu rücken". Gleichzeitig
würden die Versuche früherer Stasi-Offiziere, ihre Vergangenheit
schönzufärben und gegen die Erinnerung in Gedenkstätten vorzugehen,
von der Bundespartei "teilweise gedeckt".

Bei Rückfragen: 030/7262626-12 (Rainer Woratschka) oder
030/26009-389 (Politikredaktion).

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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