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Neue Wege zur medizinisch-pflegerischen Versorgung in Sachsen

Geschrieben am 22-05-2008

Leipzig (ots) - Politik, Ärztekammer und Pflegeeinrichtungen
gemeinsam gegen Unterversorgung und für neue Modellversuche

Im Mittelpunkt der konstruktiven Diskussion auf dem ersten
sächsischen bpa-Pflegesymposium in Leipzig standen die
"Gemeindeschwestern" und erste Zwischenergebnisse zu diesem Modell.
Mit Spritze und Laptop ist diese Schwester - auch bekannt als
"Schwester Agnes" - als Angestellte des Hausarztes zu dessen
Entlastung zu Hausbesuchen unterwegs. Nach neuesten Erkenntnissen
erhalten 42% der von den "Gemeindeschwestern" Versorgten regelmäßig
Leistungen der Pflegeversicherung. Zusätzlich sind viele der
Patienten chronisch krank. "Das Modellprojekt wurde in drei
Landkreisen gestartet. Mittlerweile werden sechs Gemeindeschwestern
mehreren Hausarztpraxen zugeordnet. Der Projektzeitraum läuft bis
Ende des Jahres", berichtete Alexander Krauß (CDU), Mitglied des
Landtages und Mitglied des Sozialausschusses. "Wir müssen davon
ausgehen, dass die medizinische Versorgung, gerade im ländlichen
Raum, gefährdet ist. Daher suchen wir nach Lösungen, diesem Problem
Herr zu werden" so der Politiker. Eine Möglichkeit bietet dem
Vernehmen nach das in Sachsen erprobte Modell. Da die Zahl der
niedergelassenen Hausärzte in den neuen Bundesländern kontinuierlich
sinkt, sollen Aufgaben, die bisher dem Arzt vorbehalten sind, auf
speziell geschulte mobile Praxishelferinnen oder
Krankenpflegefachkräfte, genannt "Gemeindeschwestern", die in den
Arztpraxen in den ländlichen Regionen angesiedelt sind, übertragen
werden. Diese sollen den Arzt vor Ort entlasten. "Allerdings sollten
auch alternative Modelle unter Einbeziehung von Pflegediensten
erprobt werden", so Krauß.

Damit unterstützt der CDU-Politiker das Diskussionsergebnis des
sächsischen bpa-Pflegesymposiums. Der Bundesverband privater Anbieter
sozialer Dienste e.V. (bpa) kämpft seit langem dafür, vorrangig auf
die bewährten bestehenden Strukturen zu setzen. "Pflegedienste und
Hausärzte stellen bereits seit über 17 Jahren in Sachsen die
ambulante medizinische und pflegerische Versorgung sicher und
verhindern gemeinsam Krankenhausaufenthalte. Bereits jetzt bestehen
enge kooperative und fruchtbare Kooperationen zwischen Hausärzten und
Pflegediensten", erklärte Dr. med. Matthias Faensen, Vorsitzender der
bpa-Landesgruppe Sachsen. "Blutzuckermessungen, Blutdruckmessungen,
Medikamentenkontrollen, Prophylaxen, Beratungen und vieles mehr sind
Leistungen, die bereits von Pflegediensten in enger Abstimmung mit
dem jeweiligen Arzt erbracht werden. Diese bestehenden Verhältnisse
sollten transparent gemacht und genutzt werden", so Faensen weiter.
Pflegedienste verfügen über erprobte Kommunikationsstrukturen, sind
mit ihren Kraftfahrzeugen ohnehin ständig unterwegs und können auch
bei Urlaub und Krankheit eine Vertretung sichern. Diese strukturellen
Vorteile sollten genutzt werden, anstatt den Hausarzt zu bewegen,
parallel hierzu eigene Pflegekräfte einzustellen und auszustatten.

Demgegenüber zeigte sich auch Erik Bodendieck, Vizepräsident der
Sächsischen Landesärztekammer während der Diskussion aufgeschlossen.
"Für die Ärzte in Sachsen und für die sächsische Landesärztekammer
steht die Sicherung der medizinischen Versorgung im Vordergrund.
Dabei verhaften wir nicht in einzelnen Modellen, sondern sind für
sinnvolle Lösungsansätze der richtige Ansprechpartner" so Bodendieck.
"Gerade vor dem Hintergrund der angestrebten Versorgung aus 'einer
Hand' ist eine enge Kooperation zwischen den Ärzten und
Pflegediensten anstrebenswert. Wir laden dazu, auch im Rahmen
weiterer Modellversuche, ein", bekräftigte der Ärztevertreter.

Damit teilt Bodendieck die Position des bpa. Bernd Tews,
Geschäftsführer des bpa begrüßt das Ergebnis der Diskussion: "Eine
wohnortnahe, die soziale Situation berücksichtigende, medizinisch und
pflegerische Versorgung wäre durch festgelegte, kooperative
Strukturen gewährleistet und der Arzt unverzüglich flächendeckend von
diversen Hausbesuchen entlastet", so Tews. "Hierdurch könnten
Doppelversorgungen vermieden, insbesondere die überwiegend älteren
chronisch Kranken und Pflegebedürftigen effizienter, effektiver
versorgt werden. Darüber hinaus könnte z. B. eine gemeinsam geführte
Online-Dokumentation eingeführt und die laufende Überwachung der
Behandlung delegiert werden."

Originaltext: bpa - priv. Anbieter sozialer Dienste
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/17920
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_17920.rss2

Pressekontakt:
Für Rückfragen: Peter Fischer-Hofmann, Landesbeauftragter,
Tel.: 03 41 / 2 11 05 30.


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