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Paritätischer legt Studie über mangelnde Effizienz bei der Vermittlung benachteiligter Jugendlicher vor

Geschrieben am 20-05-2008

Berlin (ots) - Mangelnde Effizienz und gravierende
Organisationsfehler prägen die Ausbildungsförderung für Jugendliche
im Hartz IV-Bezug, wie aus einer heute vorgestellten Studie des
Paritätischen Wohlfahrtsverbandes hervorgeht. Insbesondere
bildungsferne junge Menschen, die als noch nicht "ausbildungsreif"
gelten, bleiben in dem für sie in keiner Weise bedarfsgerechten
System auf der Strecke. Neben dem Rechtsanspruch auf einen
Schulabschluss fordert der Verband die gesetzliche Verankerung des
Vorranges für Ausbildung und die konsequente Kommunalisierung der
Zuständigkeiten im SGB II.

"Auffällig ineffiziente Strukturen und unkoordiniertes, wenig
zielgerichtetes Handeln prägen die Praxis und gleichen einem
'Durchwurschteln' auf Kosten der Jugendlichen", fasst
Verbandsvorsitzende Heidi Merk die Ergebnisse der Studie zusammen.
Entgegen dem Leitbild von Hartz IV gebe es faktisch keine Hilfen aus
einer Hand. Die Jugendlichen würden hin- und her geschoben, Plätze in
passfähigen Maßnahmen sowie grundlegende Absprachen zwischen den
Trägern zu Förderzielen fehlten, so dass Effekte aus vorherigen
Maßnahmen wirkungslos verpufften.

"Den Schaden haben ausgerechnet die, die zwingend auf ein
funktionierendes System der Ausbildungsförderung angewiesen wären",
beklagt Merk. "Ein Viertel von ihnen hat noch nicht einmal einen
Schulabschluss. Diese jungen Menschen haben bereits Erfahrungen mit
Scheitern, mit Versagen hinter sich und bräuchten dringend
verbindliche Motivation und Unterstützung. Aber genau sie werden als
so genannte 'Bildungsverlierer' ohne jede Perspektive im Stich
gelassen."

"Um zu verhindern, dass junge Erwachsene als ungelernte
Hilfsarbeiter in eine gesellschaftliche Sackgasse geschickt werden,
muss der Vorrang für Ausbildung im Gesetz verankert werden. Wer
fordert, muss auch fördern", so Merk. Nur durch eine Kommunalisierung
der Zuständigkeiten könnten zudem regionale Ausbildungs- und
Arbeitsmarktbedingungen optimal berücksichtigt, nachhaltige
Fördernetzwerke aufgebaut und wirksame Hilfen aus einer Hand
ermöglicht werden.

Das Bundesarbeitsministerium müsse zudem seine jüngsten Weisungen
zurücknehmen, mit denen den Akteuren vor Ort die rechtliche und
finanzielle Grundlage für die Schaffung passgenauer Förderangebote
auf Grundlage der so genannten "Sonstigen weiteren Leistungen"
entzogen wurde.

Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2

Pressekontakt:
Gwendolyn Stilling
Tel.: 030/24 636-305
E-Mail: pr@paritaet.org


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