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Müller: Ausgabenverantwortung gerechter verteilen / "Weniger als ein Drittel der Arzneimittelkosten kann der Arzt beeinflussen."

Geschrieben am 19-05-2008

Berlin (ots) - "Die Ärzte können nicht für Kosten zur Rechenschaft
gezogen werden, die sie selbst gar nicht kontrollieren können.
Weniger als 30 Prozent der Kostenverantwortung liegt beim
Vertragsarzt. Den Rest steuern bereits heute die Kassen, die
Pharmafirmen und die Apotheker. Hier zeigt sich, dass der Wettbewerb
im Gesundheitswesen planmäßig und unkoordiniert eingeführt wurde. Wir
fordern die Übertragung der Preisverantwortung für Arzneimittel auf
die Krankenkassen und die pharmazeutische Industrie. Deutschland ist
im Bereich der OECD das einzige Land, in dem Arzneimittelregresse
existieren und gegen Ärzte ausgesprochen werden." Das hat Dr.
Carl-Heinz Müller, Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung
(KBV), heute in Ulm festgestellt. Dort fand die Vertreterversammlung
der KBV am Vortag des Deutschen Ärztetages statt.

Die KBV und die Kassenärztlichen Vereinigungen arbeiten derzeit an
einem neuen Konzept zur Arzneimittelversorgung. Dieses hat zum Ziel,
die Preisverantwortung gerechter zu verteilen. Vor diesem Hintergrund
erinnerte Müller auch an die Rolle der Versicherten: "Eine sozial
abgefederte und spürbare finanzielle Beteiligung aller Patienten im
Sinne der Eigenverantwortung ist wichtig."

Ein weiteres Thema in Müllers Rede war die neue spezialisierte
ambulante Palliativversorgung. Gesetzlich und finanziell sei alles
geregelt. 2008 sollen 130 Millionen Euro zusätzlich zur Verfügung
stehen, 2009 sogar 180 Millionen. "Trotzdem geht es nicht voran, weil
die Krankenkassen beim Verordnungsvordruck und den notwendigen
begleitenden Vereinbarungen blockieren. Ich halte das für einen
Skandal", so Müller. Auf einem anderen Gebiet konnte Müller hingegen
einen Erfolg vermelden. Am 15. Mai habe der Gemeinsame
Bundesausschuss, auch auf Druck der KBV, die Änderung der
Kinder-Richtlinie und die Einführung der zusätzlichen
Vorsorgeuntersuchung U 7a beschlossen. Diese komme allen Kindern
zwischen dem zweiten und vierten Lebensjahr zugute. Gleichzeitig sei
es gelungen, Bürokratie abzubauen. Künftig entfallen sämtliche
Durchschlagsformulare für alle Kinderuntersuchungen.

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/34021
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Pressekontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240
Nadine Hintzke,    Tel.: 030 / 4005 - 2208


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