(Registrieren)

Internationale Konferenz zu Streumunition in Dublin: medico international warnt vor Aufweichung des Verbots von Streumunition

Geschrieben am 19-05-2008

Frankfurt/Main (ots) - medico international ruft anlässlich der
Konferenz zu Streumunition, die vom 19.-30.5.2008 im Rahmen des sog.
Oslo-Prozesses in Dublin stattfindet, zu einem umfassenden und
völkerrechtlich bindenden Verbot von Streumunition auf. Auf dieser
entscheidenden Konferenz mit über 100 Teilnehmerstaaten wird darüber
entschieden, welche Streumunition der Zivilbevölkerung inakzeptablen
Schaden zufügt bzw. welche Streumunition überhaupt verboten werden
soll und wie den Opfer zu helfen ist.

Deutschland will bei den Verhandlungen Ausnahmeregelungen für
bestimmte Streumunition erreichen. Dies gilt besonders für bisher
nicht verbotene Streuminen. Zudem soll der Verbotsvertrag auch
zukünftig eine Beteiligung an gemeinsamen militärischen Operationen
zulassen, bei denen Streumunition eingesetzt wird. medico
international ruft die Bundesregierung dazu auf, die fatale Trennung
zwischen "guter" und "schlechter" Streumunition aufzugeben und dem
Durchbruch bei der internationalen Ächtung von Streumunition, der in
Dublin möglich ist, nicht länger im Wege zu stehen. Es hängt nicht
zuletzt vom konstruktiven Verhalten der Bundesregierung ab, ob der
Schutz von Zivilisten in Kriegen verbessert werden kann. "Es ist
höchste Zeit, Streumunition zu ächten. Ohne ein Verbot dieser
heimtückischen Waffen wird auch der große Erfolg des Ottawa-Abkommens
zunichte gemacht werden", sagt Thomas Gebauer, Geschäftsführer der
Frankfurter Hilfsorganisation medico international. "Es ist ein
Skandal, wenn der Schutz von Zivilisten den Interessen von Militär
und Rüstungsindustrie untergeordnet wird."

Bereits 1992 hat medico international gefordert, dass alle Waffen,
die den gleichen Effekt wie Minen haben, geächtet werden sollten.
Dazu zählt auch die Streumunition, deren hohe Blindgängerquote sie zu
De-facto-Minen macht. Dennoch wurden die Streuwaffen nicht in das
1999 in Kraft getretene Ottawa-Abkommen über das Verbot von
Antipersonenminen einbezogen. Seitdem ist zwar der Einsatz von
Antipersonenminen stark rückläufig ist, doch kamen in allen
zurückliegenden Kriegen verstärkt Streuwaffen zum Einsatz. Mit
dramatischen Folgen: 98 Prozent aller registrierten Opfer von
Streumunition sind Zivilisten. Der Grund für die hohe Zahl ziviler
Opfer, liegt darin, dass mit Streumunition präzise Angriffe auf
militärische Ziele nicht möglich sind. Mit einer Streumunition-Salve
können Flächen von bis zu 200 Fußballfeldern mit Sprengkörpern
überzogen werden.

Originaltext: medico international
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/14079
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_14079.rss2

Pressekontakt:
Thomas Gebauer, Geschäftsführer, Tel: +49 (0) 0172-690 6219
Anne Jung, Öffentlichkeitsabteilung, Tel: +49 (0)69 / 94438-27


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

137640

weitere Artikel:
  • Caritas-Präsident Neher zum Armutsbericht / Stärkere Armutsprävention erforderlich / Differenzierte Debatte muss nach Veröffentlichung des Berichts weitergehen Berlin (ots) - "Wir müssen endlich die Menschen wahrnehmen, die hinter den heute vorgelegten Zahlen des Armuts- und Reichtumsberichts stehen", mahnt Caritas-Präsident Peter Neher angesichts der wachsenden Zahl von Armen in Deutschland. Schon seit langem ist in den Armut bekämpfenden Diensten der Caritas eine wachsende Zahl von Menschen zu beobachten, die Rat und Hilfe brauchen. "Während früher der alleinstehende Obdachlose der typische Besucher unserer Tafeln war, sind es nun auch Familien, die zum Monatsende kommen", so Neher. "Suppenküchen mehr...

  • Der DUH-Artenschutz-Fall des Tages (Teil 2): Baden-Württemberg verfügt rechtswidrig Vernichtung geschützter Kormoran-Brut Berlin (ots) - Teil 2 der DUH-Serie zum Stand des Naturschutzes in Deutschland anlässlich der UN-Biodiversitätskonferenz: Baden-Württemberg missachtet die Rechte von Naturschutzverbänden und zerstört den Nachwuchs der Kormorane am Bodensee - die Landesregierung verstößt gegen das Naturschutzrecht und nimmt Schädigung auch von anderen unter Artenschutz stehenden Tiere billigend in Kauf - DUH fordert Ministerpräsidenten der Bundesländer zum Schutz der biologischen Vielfalt in Deutschland auf. Berlin, 19. Mai 2008: Während die Bundesregierung mehr...

  • Pofalla: Arbeit bekämpft Armut Berlin (ots) - Berlin, 19. Mai 2008 059/08 Anlässlich der Vorstellung des neuen Armutsberichts erklärt CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla: Eine erfolgreiche Wachstums- und Beschäftigungspolitik ist das beste Mittel gegen Armut in unserer Gesellschaft. Dass die Gefahr von Armut bei den Erwerbstätigen äußerst gering ist, dokumentiert der Arbeitsentwurf des 3. Armuts- und Reichtumsberichts. Der Leitgedanke der CDU, dass sozial ist, was Arbeit schafft, wird vom Bundesarbeitsminister eindrucksvoll bestätigt. Wir sind in Deutschland mehr...

  • Bernhardt: Union gegen zusätzliche Steuerbelastungen für Altfahrzeuge Berlin (ots) - Zu den aktuellen Kfz-Steuerplänen des Bundesfinanzministeriums erklärt der finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt MdB: Die vom Bundesfinanzministerium geplanten zusätzlichen Belastungen für Besitzer von Altfahrzeugen sind für die Unionsfraktion nicht akzeptabel. Nach aktuellen Plänen des Bundesfinanzministeriums zur Ausrichtung der Kfz-Steuer am CO2-Ausstoß sollen ab 1. Januar 2009 Besitzer von Altfahrzeugen stärker zur Kasse gebeten werden. Hiervon wären rd. 16 Mio. Pkw der Schadstoffklassen mehr...

  • Honorarreform muss Unterfinanzierung ausgleichen / Köhler: "Wir brauchen 4,5 Milliarden Euro zusätzlich, um Versorgung der Patienten zu sichern" Berlin (ots) - "Ohne eine deutliche und spürbare Verbesserung der finanziellen Situation für die niedergelassenen Kolleginnen und Kollegen ist die Versorgung der Patienten nicht mehr zu gewährleisten", erklärte heute Dr. Andreas Köhler, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), in Ulm. Dort fand die Vertreterversammlung (VV) der KBV statt. "Wir brauchen einen Ausgleich der jahrelangen Unterfinanzierung. Jetzt muss der Gesetzgeber zügig handeln und unseren Anspruch in Höhe von mindestens 4,5 Milliarden Euro mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht