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Gemeinsame Presseerklärung / Voraussetzungen schaffen für qualitätsvolle Erziehungs- und Bildungsarbeit - Verbände warnen vor Erziehernotstand und starten gemeinsames Projekt

Geschrieben am 15-05-2008

Berlin (ots) - Der Paritätische Wohlfahrtsverband, das Diakonische
Werk der EKD und die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
kritisieren die Schwerpunktsetzung der Bundesregierung auf den
quantitativen Ausbau der Betreuungsangebote und warnen vor einem
Bildungs- und Erziehernotstand. Gemeinsam fordern sie die Politik
dazu auf, sich verstärkt auch mit Fragen der Ausstattung und Qualität
in Kindertageseinrichtungen zu befassen. Vor diesem Hintergrund
starten die Verbände in Kooperation mit der
Alice-Salomon-Fachhochschule Berlin ein gemeinsames
Forschungsvorhaben. Dieses soll praxistaugliche Handlungsempfehlungen
und Qualitätskriterien für erfolgreiche Bildungs- und
Erziehungsarbeit erarbeiten. Erste Ergebnisse werden für November
2008 erwartet.

"Der wichtige und richtige Ausbau der Kindertagesplätze darf nicht
zu Lasten der Qualität gehen", betont Heidi Merk, Vorsitzende des
Paritätischen Gesamtverbandes. Schon heute sei die
Fachkraft-Kind-Relation vielerorts völlig unzureichend. Eine
anspruchsvolle Bildungs- und Erziehungsarbeit sei unter diesen
Bedingungen kaum zu gewährleisten. "Wer Großes will, muss klein
anfangen und genau hinschauen: Erzieherinnen brauchen vor allem mehr
Zeit für Kinder. Ein guter Betreuungsschlüssel ist das A und O für
mehr Qualität in der Kita", so Merk.

Insbesondere bei der Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte bestehe
erheblicher Nachholbedarf. "Ohne einen sofortigen drastischen
Politikwechsel steuern wir mit Volldampf nicht nur mitten in die
Bildungsmisere, sondern auch in einen Erziehermangel hinein", warnt
Norbert Hocke von der GEW. "Erzieherinnen leisten tagtäglich unter
zum Teil katastrophalen Rahmenbedingungen in den Einrichtungen
wirklich Großes mit viel Herz, Kompetenz und Motivation. Honoriert
wird dieses Engagement mit schlechten Gehältern, schlechtem Ansehen
und steigenden, dabei realitätsfernen Anforderungen. Wenn wir so
weitermachen, wird bald niemand mehr freiwillig diesen Beruf erlernen
oder ausüben."

Diakonie-Präsident Klaus-Dieter Kottnik fordert ein neues Profil
für die Arbeit von Erzieherinnen: "Wer echte Bildungschancen für alle
Kinder will, muss sich auch mit den fachlichen Anforderungen an eine
hochwertige Bildungs- und Erziehungsarbeit in
Kindertageseinrichtungen auseinandersetzen." Die Einführung eines
Rechtsanspruchs auf frühkindliche Förderung sei ein erster Schritt,
aber nicht ausreichend, um Bildungsgerechtigkeit und
Chancengleichheit zu schaffen. "Die Politik muss sich der Frage nach
dem qualitativen Ausbau von Kinderbetreuungsangeboten öffnen, sonst
konterkariert sie ihre eigenen Ziele", betont Kottnik.

Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_53407.rss2

Weitere Informationen:
Doris Beneke, Diakonisches Werk der EKD e.V.,
Tel. 030/83 001-365, E-Mail: beneke@diakonie.de

Marion von zur Gathen, Der Paritätische Gesamtverband
Tel. 030/24 636-331, E-Mail: kifa@paritaet.org

Norbert Hocke, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
Tel. 030/23 50 14-12, E-Mail: norbert.hocke@buero-berlin.gew.de


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