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Lausitzer Rundschau: Ölpreise im Höhenflug Neue Strategie gesucht

Geschrieben am 13-05-2008

Cottbus (ots) - Die Spekulanten sind die ersten, die die Notlage
wittern. Sie treiben die Preise für Öl und Ölprodukte weltweit an.
Das können sie, weil der Höhepunkt der Förderung nach der
Einschätzung vieler Experten mit 80 Millionen Barrel pro Tag, das
sind zwölf Milliarden Liter, bereits überschritten ist. Nun sinkt
sie. Und das bei steigendem Bedarf, vor allem in China und Indien.
Die Verbraucherländer werden abhängiger von fast durchweg
undemokratisch regierten Lieferanten und damit erpressbarer. Die
Ölversorgung der Welt wird immer mehr zu einer Frage des Preises.
Global und für jeden Einzelnen. Die Schwellenländer bezahlen ihr
industrielles Wachstum weit teurer als wir seinerzeit unseres. Und
unser Wachstum wird gestoppt werden, mit gravierenden Folgen für die
labile soziale Struktur. Fast schon rührend sind die Versuche
hiesiger Politiker, die Autofahrer um einige Steuercent vom
Benzinpreis oder durch eine höhere Pendlerpauschale zu entlasten. Das
hielte nur bis zum Herbst.
Dabei gibt kaum noch ein privates Gespräch, in dem es nicht um eine
neue Heizung oder ein verbrauchsärmeres Fahrzeug geht.
"Weg vom Öl" ist für viele längst zur finanziellen
Überlebensnotwendigkeit geworden und kein Ökothema mehr. Die
Regierung aber hilft den Menschen bisher kaum. Der
Wirtschaftsminister macht ihnen Hoffnungen, dass sich die Preise
wieder stabilisieren könnten. Und die Koalitionsparteien blockieren
die Möglichkeit einer beschleunigten Energiewende nach wie vor mit
ihrem Streit um die Atomenergie.
Die Energiefrage gehört spätestens nach der Bundestagswahl ins
Zentrum deutscher Politik. Das Land braucht einen klaren Fahrplan,
eine wirkliche Strategie, die den Verbrauch von Öl herunterfährt. Die
Abtrennung der Stromnetze von den Energieriesen ist eine der
wichtigsten Maßnahmen, damit die erneuerbaren Energien bessere
Marktzugänge bekommen. Dann die Festlegung eines Energiemixes der
Zukunft, mit einer Priorität auf regenerative Quellen, aber auch mit
einem neuen Kompromiss über die Atomkraftwerke. Und schließlich die
massive Forschungsförderung für Antriebe, die ohne den schwarzen
Stoff auskommen.
Die nächste Bundesregierung braucht auch ein neues Ministerium für
Energiewirtschaft, das die Kompetenzen des Umwelt-, Wirtschafts- und
Verbraucherministeriums in diesen Fragen bündelt und nebenbei auch
ihren bisherigen Streit beendet. Denn ideologische Grabenkämpfe an
versiegenden Zapfsäulen sind ungefähr das Letzte, was den
Verbrauchern jetzt hilft.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
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Pressekontakt:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


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