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46.380 Hektar wertvoller Natur durch DBU für Zukunft gesichert

Geschrieben am 13-05-2008

Köln (ots) -

Vertrag zur Übernahme der Flächen zwischen Bund und Stiftung heute
in Köln unterzeichnet

Wenige Tage vor Beginn der Konferenz der Vereinten Nationen (UN)
zum Schutz der biologischen Vielfalt in Bonn hat der Bund heute ein
klares Bekenntnis zum Artenschutz in Deutschland abgegeben: Er
übertrug 46.380 Hektar für den Naturschutz besonders wertvoller
Flächen an die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU). Die DBU wird
sicherstellen, dass die ehemals militärisch genutzten Liegenschaften
langfristig geschützt werden. Ein entsprechender Rahmenvertrag wurde
heute in der Wahner Heide bei Köln von Bundesumweltminister Sigmar
Gabriel, dem Parlamentarischen Staatssekretär im
Bundesfinanzministerium, Karl Diller, Dirk Kühnau, Vorstandssprecher
der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben,
DBU-Kuratoriums-Vorsitzendem Hubert Weinzierl und DBU-Generalsekretär
Dr. Fritz Brickwedde unterzeichnet.

"Heute ist ein wichtiger Tag für den Naturschutz in Deutschland.
Weil sich Bundeswehr und Bundesforsten in der Vergangenheit
vorbildlich verhalten haben, besitzen viele ehemalige militärische
Liegenschaften einen hohen Naturschutzwert. Mit der DBU haben wir
einen starken und verlässlichen Partner für die langfristige
Sicherung dieser Flächen gewonnen", sagte Bundesumweltminister Sigmar
Gabriel. "Es freut mich besonders, dass die Unterzeichnung des
Rahmenvertrages zwischen dem Bund und der DBU noch vor der
UN-Naturschutzkonferenz stattfinden konnte. Die Sicherung des
Nationalen Naturerbes ist ein internationales Vorzeigeprojekt. Wir
unterstreichen damit als Gastgeberland, dass wir es ernst meinen mit
dem Schutz der biologischen Vielfalt."

"Wenn wir heute den spezifischen Besonderheiten ehemaliger
militärischer Übungsflächen als NNE-Flächen des Nationalen Naurerbes
Rechnung tragen wollen, müssen wir geeignete Lösungen für die
dauerhafte Sicherung des Naturschutzzweckes finden", sagte
Staatssekretär Karl Diller. "Die Vereinbarung sieht insbesondere vor,
einer breiten Öffentlichkeit eine Vielzahl von wunderbaren
Natureindrücken zugänglich zu machen, ohne sie den Gefahren, die mit
einem Betreten nicht munitionsberäumter Flächen verbunden sind,
auszusetzen."

DBU-Kuratoriumsvorsitzender Hubert Weinzierl betonte, mit der
Übernahme der Flächen werde die Stiftung den Auftrag, einen Beitrag
zum Erhalt des Nationalen Naturerbes zu leisten, langfristig und in
einer bundesweit relevanten Größenordnung umsetzen. Die Stiftung
wolle auf ihren Flächen die Strukturvielfalt und den heimischen
Reichtum an Tier- und Pflanzenarten erhalten und optimieren.
Beispielhafte Management- und Monitoringstrategien sollen entwickelt
werden. Durch den jahrzehntelangen militärischen Übungsbetrieb hätten
sich auf den weitgehend unzerschnittenen, ungestörten Flächen
wertvolle Lebensräume für bedrohte Arten erhalten und entwickeln
können. Weinzierl: "Diese Standorte sind Heimat für viele seltene
Spezialisten, die sonst kaum noch Rückzugsgebiete finden wie
Heidelerche, Birkhuhn, Wiedehopf und seltene Insektenarten. Um diesen
Lebensraum zu erhalten, müssen die charakteristischen, großräumigen
Offenflächen über verschiedene Formen der Beweidung sowie durch Mahd
oder Brand regelmäßig gepflegt werden." Naturnahe Laubmischwälder
sollten ihrer natürlichen, ungestörten, "wilden" Entwicklung
überlassen werden. Mit ihren standorttypischen Baumarten und einem
hohen Alt- und Totholzanteil böten sie Nahrungs- und Brutraum für
viele Vogelarten. Zudem fänden verschiedene Fledermausarten
Unterschlupf. Naturferne, monotone Kiefernwälder sollten durch
standortheimische Baumarten naturverjüngt und zu sich naturnah
entwickelnden Wäldern umgebaut werden.

Auch Feuchtbiotope ermöglichten Spezialisten wie Bibern, Fröschen
und seltenen Orchideenarten ihr Überleben. Ihr Lebensraum sei in
unseren Breiten mittlerweile knapp geworden. Weinzierl: "Daher sollen
Kleingewässerstrukturen und Feuchtbiotope bewahrt und optimiert
werden, um die ökologischen Bedürfnisse zahlreicher gefährdeter Arten
zu erfüllen. Dies geschieht beispielsweise durch eine
Wiederherstellung des natürlichen Wasserhaushalts in
Moorniederungen."

Für die DBU sei es besonders wichtig, die Menschen für die Natur
zu begeistern und ein nachhaltiges Verantwortungsbewusstsein zu
fördern. Auf attraktiven Flächen, von denen keine Gefahr durch die
vorherige militärische Nutzung ausgehe, möchte die DBU die Menschen
an die Natur heranführen. Geeignete Besucherkonzepte sollten, so
Weinzierl, Rückzugsräume für störungsempfindliche Arten und zugleich
eine sanfte, naturnahe touristische Entwicklung ermöglichen.
Weinzierl: "Unser Ziel ist es, Einwohner und Besucher an geeigneten
Orten durch vielfältige Angebote und anregende Naturerlebnisse über
die Natur vor Ort zu informieren und Naturschutz etwa durch
Naturpfade, Ausstellungen, Informationstafeln und materialien positiv
zu vermitteln."

All diesen neuen Aufgaben werde sich das bisher auf diesen Flächen
tätige Personal widmen. Die DBU strebe ausdrücklich Kooperationen mit
anderen Akteuren und Flächeneignern und sonstigen interessierten
Gruppen an. Nach einer detaillierten Bestandsaufnahme werde mit ihnen
im Laufe der kommenden Jahre gemeinsam erarbeitet, wie im Einzelnen
und konkret die jeweilige Fläche des nationalen Naturerbes für die
Zukunft gesichert werden könne.

Dabei ist das Thema Naturschutz für die DBU kein Neuland. Die 1991
gegründete, inzwischen größte Umweltstiftung der Welt erweiterte
ihren Stiftungszweck 2001 um die "Bewahrung und Wiederherstellung des
Nationalen Naturerbes". Seitdem hat sie über 400 Naturschutzprojekte
mit mehr als 95 Millionen Euro gefördert. Weinzierl: "Täglich werden
über 110 Hektar für den Siedlungs- und Straßenbau verbraucht - rund
154 Fußballfelder. Für strengen Naturschutz bleiben nur knapp vier
Prozent der Landesfläche. Das zeigt, wie wichtig es ist, die
Zerstörung der biologischen Vielfalt zu stoppen und dem Naturschutz
in unserer Gesellschaft konsequent mehr Bedeutung zu verleihen. Die
Sicherung großer, unzerschnittener Lebensräume ist daher seit Jahren
ein wichtiges Förderthema der DBU."

In der Koalitionsvereinbarung der Bundesregierung vom November
2005 war festgelegt worden, dass bis zu 125.000 Hektar
gesamtstaatlich repräsentativer Naturschutzflächen des Bundes
unentgeltlich an Naturschutzträger übereignet werden. Die DBU
übernimmt die großen ehemaligen militärischen Liegenschaften. Die
Naturschutzverbände und Naturschutzstiftungen haben sich nach
Regierungsangaben bereit erklärt, weitere bis zu 20.000 Hektar der
eher kleineren Flächen der Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH
(BVVG) und der Lausitzer und Mitteldeutschen
Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH (LMBV) zu übernehmen. Hier solle
der Übertragungsprozess bald eingeleitet werden. Für die Länder hat
der Bund insbesondere die Flächen in den Nationalparken,
Biosphärenreservaten und Naturschutzgroßprojekten des Bundes sowie
die Flächen des Grünen Bandes vorgesehen. Hierzu laufen noch
Abstimmungsgespräche.

Weitere Informationen zum Nationalen Naturerbe und den
übertragenen Flächen unter www.bmu.de und www.dbu.de

Originaltext: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6908
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6908.rss2

PAnsprechpartner DBU:
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Taalke Nieberding
Anneliese Grabara

An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner BMU:
Tobias Dünow,
Alexanderstr. 3, 10178 Berlin,
Tel.: 01888/305-2028,
Mobil: 0162/1057849
PC-Fax: 01888/10305-2028,
E-Mail: tobias.duenow@bmu.bund.de


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